Warnung vor falschen Mails
Fallersleben. Vorsicht vor gefälschten Rechnungs-E-Mails: Wer eine ungerechtfertigte Zahlungsaufforderung per elektronischer Post erhält, sollte die E-Mail schnellstmöglich löschen. Harry Menzel aus Fallersleben hat jetzt eine solche Nachricht erhalten. Die Polizei rät zur sofortigen Löschung.

Harry Menzel hat eine betrügerische E-Mail erhalten und warnt – wie die Polizei – vor dem Öffnen des Anhangs. Photowerk
Öffnen Betroffene den Anhang, speisen sie einen Virus in ihren Rechner per schädlicher Ransomware ein. Dieser sperrt den Festplatten-Inhalt und fordert ein elektronisches Lösegeld in Form einer Paysavecard. Harry Menzel warnt im Exklusiv-Gespräch mit dem Wolfsburger Rundblick: „Bloß nicht öffnen!“
Er wurde misstrauisch, als er die vermeintliche Bestellbestätigung über einen Einkauf bei einem Unternehmen namens Elektronikmax las. „Ich habe noch nie etwas im Internet gekauft“, berichtet er. Namentlich wurde er aufgefordert, die Rechnungssumme von 652,07 Euro zu begleichen.
Nach Ablauf der Zahlungsfrist würde die Mahnung an „unsere Anwälte zur professionellen Einforderung“ geleitet, heißt es in dem elektronischen Schreiben. Die Bestellungs- und Rechnungsdetails könne er der angehängten Datei entnehmen. Menzel: „Gott sei Dank habe ich den Anhang nicht geöffnet und stattdessen einen Bekannten um Rat gefragt.“ Sein Freund Olaf Dunkel stieß bei seiner Recherche auf einen aufschlussreichen Artikel im Internet. In diesem wird ausdrücklich vor Rechnungs-Mails von Anbietern wie comstern.de, nierle.de und besagtem elektronikmax.de gewarnt. Nutzer könnten sich dabei nicht auf ihren Virenscanner verlassen.
Wolfsburgs Polizeisprecher Sven-Marco Claus bestätigt auf Nachfrage des Rundblicks: „Uns sind einige wenige ähnliche Fälle bekannt. Jedoch hat keiner der Betroffenen die Mail-Anhänge geöffnet.“ Claus rät, solche betrügerischen E-Mails sofort zu löschen. „Leider können wir die kriminellen Drahtzieher nur schwer ermitteln. Diese Machenschaften werden meist aus dem Ausland gesteuert“, bedauert Claus.
Wie die Betrüger an die E-Mail-Adressen mit dazugehörigem Namen kommen, ist fraglich. Eine Möglichkeit könnten gestohlene Kundendaten von Onlineshops sein. Also: Überblick über die eigenen Internet-Bestellungen bewahren und bei unbekannten Nachrichten bleibt nur eins – die Löschfunktion betätigen.