Das digitale Zeitalter im Rat Salzgitter beginnt nach der Sommerpause
Salzgitters Politiker haben sich in die Sommerpause verabschiedet. Mit der nächsten Sitzung beginnt für die meisten ein neues Zeitalter, dann sind die Papiervorlagen weitgehend Geschichte, und die digitale Ratsarbeit hält Einzug.
Nachdem zu Beginn des Jahres der Umstieg in die digitale Welt etwas gestockt hatte, ist nun alles angerichtet. Die 35 iPads und sieben Laptops sind im Rathaus eingetroffen und von den IT-Fachleuten konfiguriert worden, die Ratsmitglieder wurden jeweils einen Nachmittag lang geschult, sie können sich nun in allen Sitzungssälen und Fraktionsräumen ins Netzwerk oder Internet einloggen. In der Sitzung am Mittwoch haben sie zudem die digitale Ratsarbeit beschlossen, der Verwaltung und sich somit ein festes Regelwerk zum Umgang mit der neuen Technik gegeben.
Die Investitionen für die Geräte, deren Einrichtung sowie die Internet-Flatrate belaufen sich laut Stadt auf etwa 50.000 Euro. Die geringeren Papier- und Kopierkosten sollen die Ausgabe wieder auffangen. Da die Verwaltung künftig viel Zeit spart, hat sie sogar ein Plus von mehr als 40.000 Euro allein für die laufende Wahlperiode errechnet.
„Die politische Willensbildung wird digitalisiert“, freut sich Verwaltungsvorstand Wolfram Skorczyk über den fortschrittlichen Rat, bei den Computern handele es sich um ein mittlerweile gebräuchliches Arbeitsmittel. Eine deutliche Mehrheit der Politiker ist der Empfehlung der fraktionsübergreifenden Arbeitsgruppe gefolgt und hat sich für die Apple-Geräte entschieden. Das System sei stabiler und wartungsarm, so IT-Leiterin Susann Bastian. Zudem halte der Akku länger als in den herkömmlichen Notebooks, die bei ihren Empfängern vor allem wegen des größeren Bildschirms geschätzt werden. Noch sind aber nicht alle Ratsmitglieder vernetzt. Vier wollen weiter mit Papier arbeiten. Das ist aber nur noch in dieser Wahlperiode möglich, ab 2016 gibt es jeglichen Schriftverkehr nur noch elektronisch.
Bevor es damit losgeht, steht ein Gewinner der digitalen Ratsarbeit schon fest: das Publikum in den Sitzungen. Die Besucher können so die Vorlagen und Beschlussvorschläge auf dem neuen großen Whiteboard im Ratssaal mitlesen. Bisher war es für die Zuhörer mitunter schwierig, den Vorträgen der Politiker zu folgen.