Ejected: Gifhorner bei Hip-Hop-WM
Gifhorn. Der Traum von der WM wird wahr: Die jungen Gifhorner Hip-Hop-Tänzerinnen von „Ejected“ haben mit der deutschen Meisterschaft die Qualifikation für das Weltmeisterschaftsturnier in Las Vegas geschafft. Anfang August startet ihr Flieger über den „großen Teich“.
Das Gifhorner Tanzhaus von Noran Kaufmann ist die Talentschmiede, in der sich die WM-Teilnehmerinnen zwischen 15 und 17 Jahren diesen Erfolg erarbeitet haben – immerhin haben sie bei den deutschen Ausscheidungen Anfang Juni Tanzteams aus Großstädten wie Stuttgart und Berlin aus dem Rennen geworfen.
Nachdem Kaufmanns Tanztruppe „Special Delivery“ kürzlich das Semi-Final bei der Fernsehshow „Got to Dance“ erreichte, ist das Tanzhaus in Stadt und Kreis bekannter denn je. Umso erstaunlicher erscheint die Abgelegenheit: Im Weilandmoor ganz hinten, von B-4-Zufahrten eingeschlossen, in einer verwinkelten Ecke findet der aufmerksame Beobachter den Eingang … dahinter verbergen sich allerdings ausladende, weite Räume, ein Eindruck, der durch die durchgezogenen Spiegelwände noch verstärkt wird.
Hier üben „Ejected“ Schritte und Choreographien, die sie in sogenannte Eight-Counts einteilen, was zwei 4/4-Takten entspricht. Viel Zeit bleibt ihnen nicht, schließlich liegen zwischen der Deutschen und der Weltmeisterschaft des Verbandes Hip Hop International gerade mal gute zwei Monate. Aber eine komplett neue Show brauchen Kaufmann und seine Schützlinge nicht aufs Parkett zu zaubern: „Ich bin da eher der Nummer-Sicher-Typ“, erklärt der Tanzlehrer im Exklusiv-Gespräch mit dem Gifhorner Rundblick. „Bei der WM greifen wir auch auf Elemente aus der Qualifikation zurück.“
Dennoch: In den verbleibenden Wochen versuchen die Mädchen, möglichst oft zum Training zusammenzukommen. „Ich habe meine ganze Freizeit nach dem Tanzen ausgerichtet“, bringt es Sina Schulze auf den Punkt und erntet einhelliges Nicken ihrer Kolleginnen. Hierbei sind die Ferien ein zweischneidiges Schwert: Auf der einen Seite gibt es mehr Freizeit, andererseits sind einige Tänzerinnen mit ihren Familien verreist. „Schließlich konnte zuvor niemand sicher wissen, dass wir es bis nach Las Vegas schaffen würden“, erklärt Noran Kaufmann.
Hier kommen die modernen Medien den Ejected-Mitgliedern zugute: Per Social Network auf dem Smartphone gehen Terminbenachrichtigungen gleich an alle raus – telefonieren kostet zu viel Zeit. Das ist nicht alles: Ist ein Team-Mitglied außer Landes, wird mit dem Handy flugs eine Videoaufnahme mit den neuesten „Moves“ gemacht und bei Bedarf quer über den Globus verschickt.
Und nun werden die Kids ganz „analog“ um die halbe Welt reisen: Am 3. August steigen sie ins Flugzeug, die erste Nagelprobe folgt am 8. August mit der WM-Vorrunde. Sollten die Gifhorner Repräsentanten für Deutschland hier erfolgreich sein, steht ihnen der Weg bis ins Finale am 11. August offen, das in der Orleans-Arena mit 25.000 Plätzen Fassungsvermögen ausgetragen wird.
Egal, wie weit „Ejected“ bei der WM kommen, zum Verschnaufen werden sie auch danach nicht kommen – schließlich steht knapp zwei Wochen danach der Auftritt am Altstadtfest-Sonntag vor der Tür.