Grüne wollen fleischlosen Tag: VW prüfte „Veggie-Day“
Wolfsburg. Der Vorschlag der Grünen zur Einführung eines Vegetariertages („Veggie-Day“) in Kantinen wird heiß diskutiert. Sogar bei Volkswagen, wo man auf die werkseigene Currywurst besonders stolz ist, wurde bereits die Einführung eines fleischlosen Tags in den Betriebsrestaurants geprüft. Die Idee konnte sich am Ende nicht durchsetzen.
Die Argumente für einen Vegetariertag lauten: Weniger Fleisch zu essen sei gut für die Gesundheit, den Tier- und den Klimaschutz. Deshalb gibt es auch in den Betriebsrestaurants bei VW seit 2010 immer mehr vegetarische Speisen. „In Rahmen der Umstrukturierungen wurde auch die Einführung eines ,Veggie-Tages‘ diskutiert. Diese Idee wurde jedoch wieder verworfen, da die Volkswagen Service Factory es für sinnvoller erachtet, das tägliche Angebot an vegetarischen Speisen zu erhöhen“, sagte ein VW-Sprecher.
Statt Currywurst und Schnitzel einen Tag pro Woche ganz vom Speisezettel zu verbannen, hat VW bei vielen Rezepten auf Fleisch verzichtet und ein umfangreiches Salatbuffet eingeführt. So kann jeder Mitarbeiter selbst bestimmen, ob er sich fleischlos ernähren will. „Etwa 30 Prozent der gewählten Speisen sind vegetarisch und insbesondere unsere vegetarische Currywurst läuft sehr gut. Bei dem jetzigen sommerlichen Wetter ist die Nachfrage nach frischen, vegetarischen Gerichten besonders groß“, sagt Martin Friedrich Cordes, Leiter Gastronomie und Hotellerie bei VW.
Mit dem Verzicht auf einen „Veggie-Day“ hat VW aus der Sicht vieler Mitarbeiter die richtige Entscheidung getroffen. „Ich lasse mir doch nicht vorschreiben, was ich essen soll“, sagt Alberto Tangorra (45). So sieht es auch Christian Blaved (19): „Mit Grünfutter kommt man nicht durch einen Acht-Stunden-Tag!“ Dirk Müller (43) könnte sich immerhin mit einem fleischlosen Tag abfinden. „Gerade bei den Temperaturen sollte man vielleicht auf Fleisch verzichten“, sagt er.