Die DLRG mahnt Badegäste zu mehr Vorsicht am Salzgittersee
Nach dem Tod einer 36-jährigen Mutter im Salzgittersee warnt die DLRG vor Leichtsinn, Übermut und Selbstübrerschätzung. Das sind laut Rettugnsorganisation die Hauptursachen für tragische Badeunfälle.
Die Leiche der jungen Frau war am vergangen Montag aus dem See geborgen worden. Die Polizei geht davon aus, dass die alleinstehende Mutter eines 13-jährigen Sohnes an dem heißten Tag ertrunken ist. Das Jugendamt kümmerte sich um den Jungen.
Es ist der zweite Todesfall in diesem Jahr am See. Laut DLRG ist in Salzgitter im Mittel alle zwei bis drei Jahre ein schwerer Badeunfall zu beklagen. „Besonders an großen Freigewässern wie dem Salzgittersee mit seiner 75 Hektar großen Fläche und einer Ausdehnung von über zwei Kilometern ist Umsicht geboten“, mahnt Rettungsbootsführer Frank Piaszyk-Bohle, der bei der DLRG Lebenstedt die Öffentlichkeitsarbeit betreut. Die Ertrinkungsfälle der vergangenen Jahrzehnte zeigten oft die immer gleichen Muster: „Zu langes Sonnenbaden – manchmal in Verbindung mit Alkohol – führt zu Leichtsinn, obwohl der Körper bereits geschwächt ist.“
Viele Badegäste schwimmen laut DLRG eher selten, wagten sich dann aber ins kühle Nass und unterschätzten die Temperaturwechsel. „Bereits in geringer Wassertiefe ist die einladende Wirkung des warmen Oberflächenwassers dahin und so führen die unterschiedlichen Kälteschichten häufig zu Krämpfen, die auch zu tödlichen Unfällen führen können“, heißt es weiter in dem Appell der Organisation zu mehr Vorsicht. Nach stundenlangem Sonnenbaden könne auch der Kreislauf versagen und zum Ertrinken führen.
Für die Retter der DLRG in Salzgitter sind zumeist die späten Nachmittagsstunden an Wochenenden die „einsatzintensivsten“. Sie beobachten eine zunehmend mangelnde Schwimmfähigkeit der Kinder. „Das ist ein besorgniserregendes und bundesweites Thema“, so Piaszyk-Bohle. Die Rettungsschwimmer am See leisten diesen Sommer wieder viele tausend Wachstunden unentgeltlich während ihrer Freizeit.
An den derzeit heißen Tagen steige die Zahl kleiner und großer Hilfeleistungen rapide an, berichtet Piaszyk-Bohle. Pro Wochenende werden vom Pflaster bis zum Notarzteinsatz zehn Hilfeleistungen verzeichnet.
Die Einsätze seien nicht selten „nervenaufreibend“, so die DLRG, besonders wenn es um die Suche von Kindern geht – die sich aber stets wohlbehalten wieder anfinden. Gerade Eltern sollten aufmerksam sein, appelliert die DLRG. Auch Bootsführer Thorsten Melzer und Rettungstaucher Ralf Maly betonen: „Trotz der Besetzung der Rettungswachstation an Sommerwochenenden ist ein Gewässer wie der Salzgittersee nicht lückenlos und rund um die Uhr zu bewachen.“