Wie ein Hörgang den Bewohnern in Salzgitter die Augen öffnet

Wie ein Hörgang den Bewohnern in Salzgitter die Augen öffnet

Es ist ein Hörgang, der den Bewohnern die Augen öffnet für die Zukunft Salzgitters. Das Kunstprojekt „Ich sehe was, was du nichts siehst“ hat bei seiner Premiere sehr viel Lob eingefahren. Mit dem Kopfhörer sind die Teilnehmer in Lebenstedt unterwegs und lernen dabei ihre Stadt neu kennen.

„Ich sehe was, was du nicht siehst“: Christian Weiß und Stefanie Bischoff stammen aus Salzgitter. Der Hörgang durch Lebenstedt ist ihr Werk.

Wenn es um die Utopien für eine Stadt geht, dann kommt  es eher auf die Wünsche und Vorstellungskraft ihrer Bewohner an und weniger auf Politik und Verwaltung. So sieht es jedenfalls Christian Weiß. Der Theaterkünstler stammt wie Fotografin Stefanie Bischof aus Salzgitter und hat gemeinsam mit ihr den Hörgang durch Lebenstedt konzipiert, bei dem sich die 20 Teilnehmer mit fremden und eigenen Ideen für ihre Stadt befassen.
„Ich sehe was, was du nicht siehst“ zeigt ihnen Salzgitter aus dem Blickwinkel, wie sich andere die Zukunft der Stadt vorstellen. Die etwa zweistündige Produktion ist ein Kunstprojekt des LOT-Theaters und der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig, gefördert unter anderem durch die Bürgerstiftung Salzgitter. „Wie lässt sich Zukunft theatral umsetzen?“ Auf diese Frage gebe der Hörgang eine spannende Antwort, so Projektgeschäftsführerin Stefanie Theiß. Und das sahen auch die Premierengäste so. Salzgitters Tourismusreferentin Nicole Lüdicke war „begeistert“ von der künstlerischen und technischen Umsetzung. Obwohl sie durch eine bekannte Umgebung schritt, hatte sie das Gefühl, „in eine andere Welt einzutauchen“. Den Teilnehmern eröffneten sich neue Perspektiven für Salzgitter.

„Das hat meine Wahrnehmung verändert und das Bewusstsein für die Stadt“, so Lüdicke. „Absolut empfehlenswert“ sei das Projekt, das nach zwei Jahren Vorlaufzeit im Oktober endet. Die WIS-Mitarbeiterin würde den Hörgang gerne auch später  anbieten und will mit den Veranstaltern über eine mögliche Wiederholung sprechen. Auch die Projektbeteiligten sind „sehr zufrieden“ mit den Reaktionen. „Die Rückmeldungen waren durchweg positiv, wie wir es gehofft hatten“, freut sich der künstlerische Assistent Thomas Malorny über die „Inspirationen“, die viele Teilnehmer mit nach Hause nahmen. Mancher habe sich gewünscht, so Malorny, Bürgermeister und Ratspolitiker würden den Hörgang ebenfalls einmal mitmachen.

Gelegenheit dazu hätten sie noch mehrfach. Stefanie Bischoff und Christian Weiß bieten in den nächsten beiden Wochen sieben Termine an: am 9. 10. und 11. Oktober sowie am 16. , 17. und 18. Oktober jeweils um 17 Uhr sowie nächsten Sonntag um 12 Uhr. Start ist im Ladengeschäft an der Kleinen Zukunft in der Albert-Schweitzer-Straße 49. Dort gibt es die Karten. Reserviereungen sind möglich per Email an kontakt@kleine-zukunft.de.