Salzgitter-Lebenstedt: Investor Helmut de Jong will noch mehr umbauen
Die Bauarbeiten in der Lebenstedter Fußgängerzone dürften umfangreicher ausfallen und länger dauern als bisher bekannt. Der Braunschweiger Investor Helmut de Jong will einen dritten Gebäudekomplex zwischen der Chemnitzer Straße und den Blumentriften modernisieren. Das teilte Architekt Frank Guder beim Handelsforum der Werbegemeinschaft CityLebenstedt mit.
Die Bauarbeiten im Herzen Lebenstedts schreiten sichtbar voran. Der sogenannte Gebäudeteil B mit der Ladenzeile auf der Nordseite am Monumentplatz ist laut Architekt „zu 90 Prozent“ abgeschlossen, nächste Woche soll der Kran umgesetzt werden. Zwei der drei Geschäfte sind eingezogen. Nach dem Esprit-Markt hat nun auch die Parfümerie Douglas eröffnet. Am 21. November ziehen die Modeläden Jack&Jones und Vero Moda nach. Für die freie Fläche am Durchgang zur Chemnitzer Straße steht noch kein Mieter fest, so Guder vor mehr als 60 Zuhörern beim Handelsforum im Kultiplex. In den Praxisräumen im ersten Stock lässt sich ein Internist nieder.
Beim „Gebäudeteil A“ sind die zum Teil schwierigen Abriss- und Leitungsarbeiten weitgehend erledigt, nun steht der Neubau an, der Mitte 2014 fertig sein soll. „Wir liegen im Zeit- und Kostenrahmen“, sagte Guder. Mit 2.200 Quadratmeter auf zwei Etagen wird die Modekette H&M der sogenannte Ankermieter. Wer die anderen Geschäftsflächen übernimmt, sagte Guder nicht. Es gebe konkrete Verhandlungen mit „zugkräftigen Mietern“ und „interessanten Namen“. Das werde die Innenstadt beleben.
Nach derzeitigem Planungsstand wird das Elka-Kaufhaus im Prinzip eingemauert. „Es bleibt so stehen und wird integriert“, so Guder. Auch an der Eingangssitution werde nichts verändert. Die Elka-Kunden könnten weiter von den Blumentriften und der Chemnitzer Straße ins Geschäft.
Ob die Planung am Ende auch so umgesetzt wird, ist offen. Eigentümer de Jong hat eine Räumungsklage eingereicht, die im Frühjahr vor dem Landgericht in Braunschweig verhandelt werden soll. Die Elka-Betreiber wollen zu vertretbaren Konditionen am Standort bleiben und pochen auf ihren gültigen Mietvertrag, der bis 2024 läuft (die SZW berichtete). Beide Seiten konnten sich bisher nicht einigen. Ein Mediationsverfahren ist gescheitert.
Unabhängig davon streckt der Investor aus Braunschweig die Fühler aus nach weiteren Immobilien. Mittlerweile ist ein „Gebäudeteil C“ zwischen Chemnitzer Straße und Blumentriften in der Planung, für den sich de Jong „einiges vorstellen kann“, wie es Guder ausdrückte. Es handelt sich demnach um die Häuserzeile zwischen Deichmann und der Créteilpassage mit den Flächen dahinter. De Jong befindet sich deshalb mit der Stadt schon länger im Gespräch und hat laut Guder die ersten Grundstücke bereits erworben. „Er hat Gefallen an Lebenstedt gefunden.“ Guders Büro in Lichtenberg „beplant“ den Bereich bereits. Mehr ließ sich der Architekt nicht entlocken. Über mögliche Leerstände müsse sich niemand Sorgen machen. Es gebe etliche Anfragen, so Guder. „Herr de Jong hat dafür ein sicheres Händchen“.