Caritas: 250 Mitarbeiter bangen um ihren Job
Wolfsburg. Riesenwirbel bei den Pflege-Einrichtungen der katholischen Kirche in Wolfsburg. Die Geschäftsführung der Einrichtungen hat aufgrund von Querelen mit Gesellschaftern ihr Amt niedergelegt, 250 Mitarbeiter vom St.-Elisabeth-Heim, „Johannes Paul II.“ in Detmerode und der Caritas-Sozialstation bangen um ihren Job.
Auf einer kurzfristig einberufenen Mitarbeiterversammlung verkündeten Heimleiterin Angelika Kleideiter und Norbert Ellert, Geschäftsführer der Stiftung katholische Altenhilfe, ihren Rücktritt.
Die Stiftung katholische Altenhilfe ist mit 60 Prozent der Mehrheitsgesellschafter der drei Einrichtungen. Die Christophorus-Gemeinde und der Caritasverband sind mit jeweils 20 Prozent beteiligt sowie Besitzer der Gebäude. Aufgrund finanzieller Engpässe in den Einrichtungen wollten die Mitarbeiter laut Ellert in den nächsten vier Jahren auf 40 Prozent ihres Weihnachtsgeldes verzichten, (608.000 Euro). „Aber auch die Mitgesellschafter Kirche und Caritas sollten ihren Beitrag leisten und Gebäude-Pacht erlassen – doch dazu waren sie nicht bereit“, so Ellert. Auch einen Austritt aus der Gesellschaft lehnten sie ab. Deshalb legte die Geschäftsführung der Stiftung ihr Amt nieder Die Gehaltszahlungen im Dezember seien gesichert.
Mitarbeitervertretungen, Betriebsrat, Verdi-Vertreter und ein Anwalt berieten inzwischen die Lage. Fazit: Da viele Infos fehlen, sollen die Beschäftigten ihren Gehaltsverzicht für das ursprüngliche Sanierungskonzept aufkündigen. „Wenn die prekäre Lage seit längerem bekannt war und fünf Tage vor Weihnachten der Arbeitgeber erklären lässt, dass die Gehälter nur noch bis Dezember gesichert seien, dann stellt sich die Frage nach christlicher Moral“, so Axel Reichinger von Verdi.