Stau: Gifhorns Eyßel-Kreuzung soll jetzt optimiert werden
Gifhorn. Eine zweite Zufahrt zum Gewerbegebiet am Allerkanal in Gifhorn wird es wohl nicht geben. Das wurde am Montag bei einer Pressekonferenz deutlich. Die Stadt will zunächst kurzfristige Maßnahmen umsetzen, die ein neues Verkehrsgutachten vorschlägt. Darunter sind Ideen, die auch die Bürgerinitiative für den Erhalt des Eyßelwaldes vorgeschlagen hatte.
„Wir wollten ganz viele Zahlen“, sagte Bürgermeister Matthias Nerlich, als er mit Mario Coling, im Rathaus Leiter des Fachbereichs Stadtplanung, die Zählung des Ingenieurbüros Schubert aus Hannover präsentierte. Und jede Menge Zahlen habe die Stadt bekommen. Nerlich legte das Fazit vor.
Rückstau der Rechtsabbieger
„Fast den ganzen Tag über ist die Situation völlig unproblematisch – bis auf die Zeit von 16 bis 18 Uhr“, so der Bürgermeister. 58 Prozent der Fahrzeuge aus dem Gewerbegebiet biegen am Kreisel in Richtung Norden ab. In der Spitzenzeit fahren demnach 846 Fahrzeuge pro Stunde auf der Braunschweiger Straße zur Eyßelheide-Kreuzung. Dort biegen dann 303 auf die Wolfsburger Straße ab. Der Rückstau der Rechtsabbieger blockiere in der Rush Hour den Kreisel, gibt das Verkehrsgutachten damit auch der Bürgerinitiative Eyßelforst Recht, die ihrerseits ähnliche Vorschläge gemacht hatte. „Die kurzfristigen Maßnahmen werden das Problem lösen“, meinte Nerlich.
Und was ist mit den „kurzfristigen Maßnahmen“ konkret gemeint? Das Verkehrsgutachten schlägt eine längere Grünphase für die 845 Fahrzeuge pro Stunde zwischen 16 und 18 Uhr auf der Braunschweiger Straße aus Richtung Süden vor. Außerdem soll der rechte Bereich eine Spur allein für Rechtsabbieger werden.
Darüber hinaus bekommen diese Grün auch dann, wenn die Linksabbieger auf Wolfsburger Straße und Eyßelheideweg Grün haben. Das soll den Abfluss der 303 Rechtsabbieger pro Stunde in der fraglichen Zeit beschleunigen.
Als mittelfristige Planung schlägt das Gutachten vor, an der Eyßelheide-Kreuzung eine zusätzliche Geradeausspur zu errichten. Dafür gebe es dort genug Platz, sagte Stadtplaner Mario Coling. Schwieriger umzusetzen wird ein weiterer Vorschlag sein: ein so genannter Bypass für den Kreisel, der in eine zweite Geradeausspur in Richtung Norden übergehe. Dazu müsse die Stadt Grundstücke kaufen.
Start im Frühjahr
Alles in allem würden diese Planungen knapp 300.000 Euro kosten. Im Januar wird sich die Politik mit dem Thema befassen. Umzusetzen seien die Umprogrammierung und die Fahrbahnmarkierung wahrscheinlich frühestens im März.
Eine zweite Zufahrt sei zu teuer, hieß es. Für sie müsste die Stadt Millionen zahlen – ohne Grundstückskäufe. Auch das zeigt das Gutachten. Eine Straße durch den Eyßelforst zur K 114 würde 5,1 Millionen Euro kosten. Trotzdem müssten Eyßelheide-Kreuzung und Kreisel optimiert werden. Eine Zufahrt über die August-Horch-Straße mache 4,8 Millionen Euro aus. Eine Zufahrt zur Wolfsburger Straße käme auf Kosten von 1,3 Millionen Euro.