Stadt Salzgitter: Schadstoffkontrolle in allen Kindergärten und Schulen

Stadt Salzgitter: Schadstoffkontrolle in allen Kindergärten und Schulen

Die Stadt Salzgitter lässt ab Ende März alle Kindergärten, Schulen und Jugendzentren genau unter die Lupe nehmen. Dann startet das vom Rat beschlosssene und landesweit erstmalige Gebäude-Screening. Innerhalb von sechs Jahren sollen die etwa 75 städtischen Einrichtungen und wenn möglich auch die 25 privaten Immobilien auf mögliche Schadstoffbelastungen kontrolliert werden.

Der Kindergarten in der Hubertusstraße in Salzgitter-Bad gehört zu den ersten Gebäuden, die untersucht werden.

Bei Kindern und Erwachsenen ist eine Vorsorge üblich, nun verpasst die Stadt auch allen Kindergärten, Schulen und Jugendzentren eine Untersuchung. „Das ist eine vorbeugende Maßnahme. Für die Eltern gibt es keinen Anlass zur Sorge“, betont Sozialdezernentin Christa Frenzel.
Bereits im Herbst 2012 hatte der Rat den Auftrag für das sogenannte Schadstoffscreening erteilt und in der mittelfristigen Finanzplanung auch das Geld dafür bereit gestellt. 790.000 Euro stehen bis 2017 zur Verfügung, um die etwa 100 städtischen und privaten Immobilien auf Asbest, Holzschutzmittel, Formaldehyd und andere gesundheitsgefährdende Stoffe zu untersuchen. Das Harburger Ingenieurbüro HPC AG geht dazu die Gebäude ab, guckt zudem nach Feuchtigkeitsschäden und mögliche Schimmelpilzbelastungen, aber auch nach dem fachgerechten Einbau von Materialien mit künstlichen Fasern. Ein Labor in Göttingen untersucht später die Proben.
Die Ergebnisse werden von einer fachdienstübergreifende Projektgruppe der Stadt bewertet und münden in eine Empfehlung, sollte sich eine Belastung ergeben haben. „Das kann von längerem Lüften bis zu einer sofortigen Sanierung reichen“, sagt Mediziner Stefan Müller-Dechant, Leiter des Geundheitsamtes.
Zum Start hat die Stadt die Reihenfolge in einer Prioritätenliste festgelegt. Dabei wurden vor allem das Baujahr und die Bauweise berücksichtigt, aber auch das Alter der Nutzer und deren Aufenthaltsdauer. „Zuerst sind größtenteils die Gebäude aus den 70er und 80er Jahren an der Reihe“, so Gesundheitsingenieurin Elke Bruns-Tober.
Fest eingeplant in diesem Jahr sind die Kindergärten am Dolmenkotten, in der Hubertusstraße und am Schäferstuhl, die sich auch in städtischen Gebäuden befinden. Ebenfalls ganz oben in der Liste stehen die Kindertagesstätten Friedenskirche, Hallendorf, Flachstöckheim, Lesse, Lichtenberg und Ringelheim, bei dene es sich aber um gemietete Räume handelt. Die will die Stadt auch überprüfen, braucht dazu aber das grüne Licht der Eigentümer. Die haben sich laut Verwaltung aber aufgeschlossen gezeigt. Bruns-Tober: „Die Anfragen dazu laufen.“