Keine Show mit den Superstars am Salzgittersee
Es sollte die größte Sause des Sommers werden, nun ist es der größte Reinfall des Jahres: Die Produktionsfirma hat die am 28. Juni geplante Live-Show „Deutschland sucht den Superstar“ mit „Poptitan“ Dieter Bohlen und seinen RTL-Kandidaten am Salzgittersee abgesagt.
Keine Antwort ist auch eine Antwort. So lässt sich das Verhalten bei Quinkenstein Marketing Solutions auf den Punkt bringen. Die Hamburger Firma hüllt sich in Schweigen, wenn es um die wahren Gründe der Absage geht. Kein Wort dazu, wie viele Tickets verkauft wurden oder ob womöglich eine geringe Nachfrage die Ursache dafür ist, dass Bohlen & Co. nun doch nicht kommen. Nach dem Quotentief im Fernsehen könnte die RTL-Sendung womöglich auch live floppen.
Von „unvorhersehbaren organisatorischen Gründen“ ist lediglich die Rede. „Es tut uns gerade für die Fans unendlich leid“, teilt Elmar Qunikenstein mit. Zwischenzeitlich ließ seine Firma verlautbaren, dass das Gelände nicht geeignet sei. Dabei hatte die Agentur in ihren Mitteilungen zuvor von dem „unvergleichlichen Veranstaltungsort“ geschwärmt. Nun hieß es, dass es „zum Bedauern“ nach „eingehender Geländeanalyse keine Chance auf eine Durchführung der Großveranstaltung“ gebe. Ein Sachverständiger habe „schlimmste Befürchtungen“ bestätigt. „Schon leichte Regenfälle vor oder während der Veranstaltung stellen ein enormes Sicherheitsrisiko dar, welches wir als Veranstalter unter keinen Umständen tragen können.“ Wegen der „starken Regenfälle in den letzten Wochen und zum Zeitpunkt der Geländeanalyse“ seien die empfohlenen Vorkehrungen für den Veranstalter „nicht umzusetzen“.
Wie viel Regen der Experte gemessen hat, ist nicht bekannt. Der Mai war zwar feucht, aber in den ersten 20 Tagen fiel in Salzgitter mit 236 Litern pro Quadratmeter deutlich weniger Niederschlag als vor einem Jahr (366 Liter), als der ffn-Kindertag abgesagt werden musste.
Die Geländekritik führt im Rathaus zu Stirnrunzeln. Die Südspitze der Insel sei für ein Open-Air-Konzert ideal, dort hätten schon echte Superstars wie Marius Müller-Westernhagen oder Herbert Grönemyer vor bis zu 30.000 Gästen gespielt, so Stadtpressesprecher Norbret Uhde. Die Firma habe sich das Gelände angesehen, die Risiken sicher gekannt und auch gesehen, dass sie die Infrastruktur wie Strom, Wasser und Toiletten dort hinbringen muss. Lohnen tut sich das laut Uhde nur, wenn mindestens 10.000 Karten verkauft werden. Ob so viele Fans sich Bohlen und seine DSDS-Truppe hätten ansehen wollen, lässt sich nun nicht mehr feststellen.