Landkreis Gifhorn: Achsen rollen aus Isenbüttel an
Der Aufbau der technischen Ausstattung in der Halle läuft auf Hochtouren. Gerade arbeitet André Proske an der Einrichtung einer so genannten Cornermodul-Anlage. Photowerk

Landkreis Gifhorn: Achsen rollen aus Isenbüttel an

Isenbüttel. Zuwachs für das Gewerbegebiet Moorstraße-Ost in Isenbüttel: Ab Januar montiert das Braunschweiger Volkswagen-Werk in einer neuen Halle Achsen und verschiedene Fahrwerkskomponenten für die Modelle Golf, Tiguan und Touran. Der elf Millionen teure und über 15.000 Quadratmeter große Neubau am Ende der Straße Am Krainhop wurde am Mittwochvormittag offiziell eröffnet. Der Startschuss für die rund 200 Mitarbeiter in dem neuen Gebäude soll am 5. Januar erfolgen.

Dann werden in drei Schichten täglich 4000 Achsen im sogenannten Just-In-Sequence Verfahren montiert. Das heißt, die Teile werden exakt zu dem Zeitpunkt produziert und auf 60 Lastwagen zur Weiterverarbeitung in das VW-Werk nach Wolfsburg ausgeliefert, wenn sie dort gebraucht werden. Da die Achsenmontage bisher in Braunschweig erfolgte, verringern sich mit dem neuen Standort Transportwege und -kosten.

„Alle Fahrzeuge, die in Wolfsburg vom Band laufen, werden zukünftig mit Teilen aus unserer neuen Halle in Isenbüttel beliefert“, erklärte der Leiter des Braunschweiger VW-Werkes, Thorsten Jablonski. In Braunschweig würde aktuell bereits an der Kapazitätsgrenze gefertigt. Zudem sei das Werk räumlich an seine Grenzen gestoßen, begründete Jablonski die Auslagerung nach Isenbüttel.

Samtgemeindebürgermeister Hans-Friedrich Metzlaff erinnerte an die von Beginn an enge Zusammenarbeit zwischen Bauherren und -trägern mit den beteiligten Genehmigungsbehörden, die den reibungslosen Ablauf des Großprojektes ermöglicht hätte. Mit Blick auf das bereits bestehende Messezentrallager und das  Entwicklungszentrum für neue Antriebe von Volkswagen im Gewerbegebiet Moorstraße-Ost ist die Einweihung der neuen Fertigungshalle „ein großer Tag für die Samtgemeinde“.

Groß ist nach Auffassung des Braunschweiger VW-Betriebsratsvorsitzenden Uwe Fritsch auch die Bedeutung der neuen Montagehalle für den lokalen Arbeitsmarkt: „Mit dem Neubau haben wir nachhaltig Arbeitsplätze gesichert.“ Allerdings müsste bis zum Betriebsstart im Januar dringend noch die Frage geklärt werden, wie sich die 200 Mitarbeiter vor Ort mit Speisen und Getränken versorgen könnten.

Beim Neubau war das Tempo hoch

Gerade einmal gut fünf Monate dauerte es beim Neubau der Montagehalle vom Start der Erdarbeiten bis zur Übergabe an Volkswagen. Ermöglicht hat dies die von Beginn an enge Zusammenarbeit aller Akteure. „Das ist die schnellste Halle, die wir je gebaut haben“, sagte Christian Bischoff, geschäftsführender Gesellschafter bei der LogProject Development GmbH aus dem rheinländischen Langenfeld. Er verglich die Entstehung des Gebäudes mit einem Puzzle, bei dem alle Teile ineinander gegriffen hätten. Zunächst seien die Dachkonstruktion, dann die Seitenwände und zum Schluss der Boden errichtet worden.

Seit Ende Juli läuft der Aufbau der Anlagen für die Montage von Achsen und Fahrwerkskomponenten wie Bremsen-, Lenkungs- und Aufhängungsteile in der Radaufhängung. Die technische Ausstattung soll zügig abgeschlossen werden, damit der Betrieb in der Halle am 5. Januar starten kann.

Jörn Graue