Typisierungsaktion in Salzgitter-Bad: Mitmachen kann Leben retten

Typisierungsaktion in Salzgitter-Bad: Mitmachen kann Leben retten

Sie mussten nicht lange überlegen: Als Stefanie und Christian Peest hörten, dass die 32-jährige Tochter einer Freundin an akuter Leukämie erkrankt ist, handelten sie und organisierten innerhalb von zwei Wochen eine Typisierungaktion, zu der am nächsten Samstag, 20. Dezember, alle Einwohner aus der Region von 9 bis 17 Uhr ins kleine Rathaus nach Salzgitter-Bad eingeladen sind.

Ein Wangenastrich mit dem Wattestäbchen reicht: Amtsarzt Stefan Müller-Dechent, die Initiatoren Stefanie und Christian Peest sowie Tanja Steinbach vom Norddeutschen Knochenmark- und Stammzellspender-Register rufen zur Typisierung auf.

Das Ehepaar, das selbst vor zehn Jahren einem Hilfsaufruf gefolgt war und seitdem in der weltweiten Knochenmark-Spenderdatei geführt wird, erfährt dabei große Unterstützung. Oberbürgermeister Frank Klingebiel übernimmt die Schirmherrschaft, das Gesundheitsamt hilft mit Personal, das Norddeutsche Knochenmark- und Stammzellspender-Register stellt das Material und informiert über das Verfahren. Mittlerweile reicht ein Speichelabstrich mit dem Wattestäbchen, um herauszufinden, ob jemand als Blutsbruder für einen Leukämiekranken in Frage kommen könnte. Eher schwieriger ist es, das Geld dafür aufzutreiben. Denn die Krankenkassen tragen die 50 Euro nicht für die Laborkosten, die bei jeder Ersttypisierung anfallen. Deshalb hoffen die Initiatoren, dass viele Teilnehmer ihre Probe durch eine Spende mitfinanzieren. Auch Sponsoren werden noch gesucht für diejenigen, die helfen wollen, sich die 50 Euro aber nicht leisten können. Dass jeder zum Lebensretter werden kann, beweist Bernd Radke aus Salzgitter. Er ließ sich auch typisieren und durfte helfen. Er spendete seine Stammzellen für einen an Leukämie erkrankten Mann in Schottland, der nun als geheilt gilt.