hallo-Telefonaktion hilft: So machen Sie schnell Schluss mit den Glimmstängeln

Viele Raucher in der Stadt wollen los kommen von den  Glimmstängeln. Hilfe dabei gab es bei der hallo-Telefonaktion mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und deren Expertinnen Heike Müschen und Janka Heißler zur Rauchentwöhnung. Wir veröffentlichen eine Auswahl der wichtigsten Fragen und die Antworten.

Zu Silvester habe ich geschworen, keine Zigarette mehr anzufassen, zwei Tage später aber doch wieder geraucht. Das war schon mein fünfter erfolglose Versuch. Hat es Zweck, es noch einmal zu probieren?
Auf jeden Fall! Denn die meisten Raucher benötigen mehrere Anläufe. Die Erfahrung mit vergangenen Versuchen kann dabei helfen, kritische Situationen besser einzuschätzen. So kann man bereits im Vorfeld passende Strategien entwickeln.

Was kann man tun, um den nächsten Entwöhnungsversuch wirklich zu schaffen?
Versuchen Sie herauszufinden, warum Sie rauchen. Dabei kann ein Protokoll helfen, in das Sie zwei, drei Tage lang jede Zigarette eintragen und was Sie von ihr erwarten. Ist es Entspannung, Konzentration, Genuss oder einfach nur eine Beschäftigung? Nun können Sie überlegen, wie Sie diese Ziele auch ohne Zigarette erreichen können. Schreiben Sie Ihre Ideen auf, wenn es ernst wird.

Mir hilft die Zigarette gegen den Stress. Was wäre die Alternative, wenn ich aufhören will?
Das Rauchen selbst entspannt eigentlich nicht. Es beschleunigt die Herz- und Atemfrequenz, erhöht den Blutdruck, steigert die Magensaftproduktion und setzt Adrenalin frei. Wenn aber das Nikotin-Level absinkt, baut sich in Ihrem Körper eine Spannung auf. Durch die Inhalation des Nikotins verschwindet sie wieder. Echte Entspannung kann anders aussehen, zum Beispiel am offenen Fenster zehnmal tief ein- und ausatmen, eine Runde um den Block gehen, einen Tee trinken oder die Lieblings-CD hören.

Zigaretten machen mich immer munter. Wenn ich aufhöre zu rauchen – wie komme ich dann in Schwung?
Halten Sie Ihren Kreislauf auf Trab. Steigen Sie eine Station früher aus dem Bus aus, nehmen Sie die Treppe, nutzen Sie die Mittagspause für einen Spaziergang. Tauchen Sie die Unterarme in ein Waschbecken mit kaltem Wasser. Morgens können Sie sich mit kaltem Wasser oder trockenen Bürsten abreiben. Außerdem: Trinken Sie viel Wasser, denn auch das regt den Kreislauf an.

Ist es einfacher, die Zigaretten nach und nach zu reduzieren als abrupt aufzuhören?
Die Erfahrung zeigt, dass ein rigoroser Stopp-Tag eher zum Erfolg führt. Schaffen Sie davor alle Rauchutensilien aus der Wohnung.

Rauchen ist mir eigentlich zu teuer. Aber ich kann mich nicht durchringen. Was raten Sie mir?
Vielleicht wächst Ihre Motivation, wenn Sie wissen, wie viel Geld Sie als Nichtraucher mehr haben. Der Ersparnis-Rechner auf www.rauchfrei.info.de hilft dabei. Erstellen Sie doch schon einmal eine Liste mit Wünschen, die Sie sich erfüllen könnten. Sie können eine Sparbüchse einrichten, wo Sie das Geld sammeln, das Sie sonst für Zigaretten ausgeben würden.

Ich will mit dem Rauchen aufhören. Aber ich verschiebe den Termin immer wieder. Wie komme ich da weiter?
Sie könnten auf einem Zettel notieren, warum Sie mit dem Rauchen aufhören wollen. Denken Sie an finanzielle und gesundheitliche Vorteile, aber auch an Verbesserungen, die mit der Familie oder Freunden zu tun haben. Deponieren Sie diesen Zettel möglichst dort, wo Sie ihn oft sehen. Und dann suchen Sie sich Ihren Stopp-Tag aus und bereiten sich vor.

Zu welcher Sportart raten Sie, wenn man nicht zunehmen will?
Sie sollten einen Sport wählen, der Spaß macht – denn Erfahrungen zeigen, dass man reine Vernunftlösungen oft nicht lange durchhält. Wenn Sie Anfänger sind, raten wir zum Beispiel zu Aqua-Gymnastik, Joggen, Radfahren, Schwimmen oder Walken.

Wird die Haut besser, wenn man aufhört?
Ja, die giftigen Substanzen des Tabakrauchs bewirken, dass das Kollagen der Haut schneller abgebaut wird. Es ist die Voraussetzung für ein glattes Hautbild. Außerdem wird die Haut von rauchenden Menschen mit weniger Sauerstoff und Feuchtigkeit versorgt. Daher neigen sie stärker zu vorzeitiger Faltenbildung. Bei Raucherinnen altert die Haut übrigens noch schneller als bei den Männern.

Mehr Hilfe gibt es hier

Das Beratungstelefon für Rauchentwöhnung der BZgA erreichen Sie montags bis donnerstags von 10 bis 22 Uhr sowie freitags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr unter der Nummer (01805) 313131 (für 14 Cent/Min. aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk max. 42 Cent/Min.).

Im Internet gibt es unter www.rauchfrei-info.de ein interaktives Ausstiegsprogramm und das Mentorenprogramm „Rauchfrei-Lotsen“ sowie unter www.rauchfrei-programm.de Informationen zu Gruppenkursen in Wohnortnähe. Das START-Paket zum Nichtrauchen mit Broschüre, 100-Tage-Kalender, einem Stressball und hilfreichen Materialien kann man kostenlos bestellen bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung einfach per E-Mail an order@bzga.de.