Startschuss in Salzgitter für eine „Allianz gegen die Kinderarmut“
SZ-Bad. Wenn am Ende so viel Geld gespendet wird wie Beifall bei seiner Rede, dann kann Bankdirektor Steffen Krollmann mit dem Neujahrsempfang vermutlich sehr zufrieden sein. Denn Salzgitters Chef der Volksbank Braunschweig-Wolfsburg widmete die neunte Auflage der Veranstaltung der neuen Spendenaktion der United Kids Foundations. Das Kindernetzwerk der Volksbank BraWo-Stiftung besteht zehn Jahre und hat es sich 2015 zur Aufgabe gemacht, 1.000 Spender zu finden, die mindestens 1.000 Euro geben.
Wie wichtig ihm die Sache ist, machte Krollmann als Vorstandsvorsitzender der Stiftung in der Begrüßung der mehr als 200 Gästen in Salzgiters Technologie- und Gründerzentrum deutlich. Es geht um Kinder, die unterhalb der Armutsgrezne leben. 18.500 sind es in der Region, 3.000 davon alleine in Salzgitter, was einem Anteil von 22,5 Prozent entspricht. „Das ist eine deprimierende Zahl.“ Krollmann lobte die Politik in der Stadt dafür, dass sie dieses Thema so intensiv aufgegriffen habe.
„Nicht reden, sondern handeln“ sei das Motto für die United Kids Foundations, die eine bundesweit einmalige Sozialplattform für Stiftungen, Vereine, Unternehmen, Persönlichkeiten und Institutionen darstelle. Das Netzwerk habe in den zehn Jahren 370 Projekte in der Region begleitet und dafür 14 Millionen Euro eingeworben. „Allein in Salzgitter haben wir letztes Jahr 240.000 Euro für Projekte gegen Kinderarmut ausgegeben“, sagte Krollmann. „Wir übernehmen Verantwortung als Unternhemen vor Ort.“
Die Stiftung will mit der Aktion 1.000 x 1.000 eine Allianz gegen Kinderarmut ins Leben rufen, um Projekte vor Ort zu unterstützen. Der Neujahrsempfang diente als lauter Startschuss für Salzgitter. „Die Kinder brauchen Bildung, Ernährung, Gesundheit, Sport und Lebensfreude“, appelierte er an die Gäste, sich einzubringen. Kommt die Million am Ende zusammen, will die Volksbank BraWo den Betrag auf mindestens zwei Millionen verdoppeln. Das Geldinstitut will sich das leisten, und kann es sich auch. „2014 war für uns ein fantastisches Jahr“, so Krollmann. Besonders positiv habe sich der Standort Salzgitter entwickelt mit dem „stärksten Wachstum bei Aktiv-Volumen und Kundenzuwachs“. „Hier bewegt sich was. Die Stadt ist deutlich besser als viele denken.“
Dieses Gefühl hob auch Oberbürgermeister Fank Klingebiel hervor im traditionellen Treppengespräch mit Krollmann und Propst Joachim Kuklik, in dem die drei die Herausforderungen für Salzgitter durch die Flüchtlingsströme und die Chancen der Zuwanderung zum Thema machten.