Neue Broschüre in Salzgitter erzählt Geschichte des Hausschlachtens
Die Ortsheimatpfleger Hartmut Alder, Otto Vogelsang-Weber, Lilli Fach, Heinrich Hagemann, Klaus-Dieter Karrasch und Peter Stübig präsentieren in der Schlachterei im Städtischen Museum Schloss Salder die druckfrische Broschüre. Es fehlt Heinz-Hermann Ahrens.

Neue Broschüre in Salzgitter erzählt Geschichte des Hausschlachtens

Salzgitter. Sobald sich das Quecksilber des Thermometers dem Gefrierpunkt nähert, rücken nicht nur hier in der Region deftige Speisen wie Schlachtplatte oder Braunkohl auf dem Speiseplan ganz nach oben. Da rund um das Jahr Fleisch- und Wurstwaren im Überfluss erhältlich sind, weiß heute kaum noch jemand,  warum die Wurst früher nur in der kalten Jahreszeit auf die Platte kam. Vor der flächendeckenden Verbreitung von Kühlschränken und Gefriertruhen wurde nur im Winterhalbjahr geschlachtet, um die erzeugten Fleischprodukte vor dem allzu schnellen Verderben zu schützen.
 
Das Archiv der Stadt Salzgitter und eine Arbeitsgruppe der Ortsheimatpflegerinnen und Ortsheimatpfleger der Stadt Salzgitter haben deshalb das Hausschlachten in den Mittelpunkt der vierten Ausgabe der Reihe „die Ortsheimatpflege“ gestellt, die vom Stadtarchiv Salzgitter in Zusammenarbeit mit den Ortsheimatpflegerinnen und -pflegern der Stadt Salzgitter herausgegeben wird. Im ersten Teil der Broschüre, der mit teilweise bisher unveröffentlichtem Fotomaterial aus den Sammlungen der Heimatpfleger und -innen  bebildert ist, beschreibt Hartmut Alder ausführlich den allgemein üblichen Ablauf einer Hausschlachtung im Salzgittergebiet. Im zweiten Teil der Broschüre ist ein knapp 60 Fotografien umfassendes Bildprotokoll einer der letzten Hausschlachtungen abgedruckt, die der Hausschlachter Heinz Hilsky 1988 in Lobmachtersen durchgeführt hat und die Peter Stübig mit der Kamera begleiten durfte.
 Die Broschüre erinnert daran, dass bis in die 1970er-Jahre hinein sich auch in Salzgitter zahlreiche Haushalte ein Schwein zur Selbstversorgung hielten, das nach einer bis zu 18 Monate langen Mastzeit direkt vor Ort von einem Hausschlachter zu Schinken, Wurst und Fleisch verarbeitet wurde und die Familien den Winter über mit Fleisch- und Wurstwaren versorgte.

Die knapp 30 Seiten starke Broschüre ist für 3 Euro im Stadtarchiv Salzgitter, im Städtischen Museum Schloss Salder sowie in den Bürger-Centern in Salzgitter-Bad und Lebenstedt erhältlich.