Wolfsburg: Vereine schlagen Alarm – weniger Ehrenamtliche
Wolfsburg. Der Landessportbund Niedersachsen schlägt Alarm: Seit 2005/2006 ist die Zahl der ehrenamtlichen Helfer um 44,9 Prozent gesunken. Auch der Stadtsportbund Wolfsburg klagt über einen Rückgang, „aber der ist nicht so dramatisch“, sagt Vorsitzende Ursula Sandvoß.
Derzeit liege die Zahl in Wolfsburg bei 650 Ehrenamtlichen in 111 Vereinen. Die Sportvereine arbeiten daran, den Abwärtstrend zu stoppen. „Es ist durch die heutige Belastung von Beruf und Familie oft schwierig, noch ein Ehrenamt zu übernehmen“, sagt Sandvoß. Aber Ehrenamt mache auch Spaß. Deshalb sei es wichtig, dies schon Kindern zu zeigen und sie zu motivieren. Sie schlägt vor, in Schulen zu gehen und den Kindern in einem Praktikum zu zeigen, in welchen Einrichtungen sie ehrenamtlich mitarbeiten können. „Da gibt es viele Möglichkeiten“, versichert Sandvoß.
Nicht nur Sportvereine klagen über zu wenig Ehrenamtliche, dieses Problem kennen viele Vereine. Das DRK Ehmen etwa kann deshalb keine Blutspenden im Ort durchführen. Oberbürgermeister Klaus Mohrs will gegen diesen Trend ansteuern und eine Förderstrategie entwickeln.
Dabei gibt es schon Beispiele für ein zeitgemäßes Ehrenamt. Die Bürgerstiftung bietet an, sich für eine begrenzte Zeit einzubringen. „Es muss nicht für ewig und immer sein“, so Vorstandsmitglied Manfred Hüller. Die Erfahrungen mit Lesepaten und Leselernhelfern zum Beispiel seien sehr gut. Außerdem bereitet die Bürgerstiftung ihre Helfer intensiv vor, Erfahrungsaustausch gehört dazu. Und einmal im Jahr gibt es eine Dankeschön-Veranstaltung.