Schüler in Salzgitter trainieren für ein „gewaltfreies Lernen“
SZ-Lebenstedt. Die Hauptschule an der Klunkau hat mit Hilfe des „meineSZitty-Clubs“ erstmals für die Schüler der fünften bis siebten Klassen ein Antigewalt- und Anti-Mobbingtraining gestartet. Rektor Dirk Heinemann holte dazu den Verein „Gewaltfrei Lernen“ mit seinem Programm in die Schule, um das Klima unter den Schülern weiter zu verbessern.
Die Hauptthemen des Konzepts sind Teamwork und Selbstbehauptung, die durch verschiedene Trainingsangebote wie beispielsweise „fehlerfreundlicher Umgang miteinander“ und „sinnvolle Reaktionen bei Provokation oder Beleidigungen“ den Kindern vermittelt werden. Gefördert werden soll dadurch die Sozialkompetenz der Schüler, vorallem im Bereich Team- und Konfliktfähigkeit in der Klassengemeinschaft und auf dem Pausenhof.
Um ein langfristiges Ergebnis zu erhalten, werden nicht nur die Kinder geschult, sondern auch die Lehrer erhalten in Fortbildungen neue Anregungen. Und sogar die Eltern werden mit einbezogen. Das Konzept ist nicht nur zur Prävention von Gewalt gedacht, sondern auch zur Intervention bei aggressiven Konflikten oder Mobbing. So soll ein optimales Lernklima an der Schule geschaffen werden und die Möglichkeit, die Bildungskarriere benachteiligter Kinder zu unterstützen.
Trainiert wird dabei in Klassenverbänden und mit viel Bewegung, zusätzlich können Schüler und Lehrer die Schwerpunkte und Übungen individuell mitgestalten. In alltagsnahen Rollenspielen und einer fröhlichen Atmossphäre sollen die Kinder spielerisch Erfahrungen sammeln und lernen, wie sie sich in Konfliktsituationen verhalten können. Das Erlernte soll später durch die Lehrer gefestigt werden, die die Übungen öfter aufgreifen und wiederholen.
Leiter des Projekts an der Hauptschule in Lebenstedt war der Diplom-Sportwissenschaftler Robert Blaese, der den Schülern mit Spaß und Bewegung dieses ernste Thema näher brachte. Er zeigte mit bewegungsreichen Partneraufgaben und Teamworkspielen, wie sich Konflikte verbal und gewaltfrei lösen lassen. „Die Hauptschüler setzten von Anfang an sehr motiviert und konzentriert meine Aufgaben um“, so Blaese. Zusätzlich wurde die Schule zum gewaltfreien Bereich erklärt und einige Regeln eingeführt, die den respektvollen Umgang miteinander sichern sollen. Das fängt schon mit einer freundlichen Begrüßung an.
Schulleiter Heinemann und Günter Ott vom Sponsor „meineSZitty-Club“ sind überzeugt, dass sich mit solchen Angeboten das Gewaltpotential an Schulen verringern lässt. Die Siebtklässler äußerten sich eher skeptisch, obwohl sie motiviert mitgearbeitet hatten. Sie meinten, dass dieses Projekt besser für die jüngeren Jahrgänge geeignet ist und sich die gezeigten Methoden nicht gut in den Schulalltag integrieren ließen.