Museumsfest-Besucher in Salzgitter gegen Schacht Konrad
SZ-Salder. Auch wenn vor vielen hundert Jahren die Atomkraft noch keine Rolle spielte, selbst das Museumsfest vor einer Woche in Salder kam um die Endlagerdebatte nicht vorbei. Der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Salzgitter, Matthias Wilhelm, nutzte zusammen mit seinen Gewerkschaftskollegen und vielen Freiwilligen den guten Besuch, um Unterschriften für die Sammeleinwendung gegen das „Nationale Entsorgungsprogramm“ und damit gegen Schacht Konrad einzuwerben.
Aus Sicht der IG Metall erwies sich die Aktion in Salder rund um die gelben Tonnen als Publikumsmagnet. „Selbst Kinder wollten unterschreiben“, schildert Wilhelm, viele Erwachsene hätten bedauert, nicht zweimal unterschreiben zu können, um den radioaktiven Müll im Schacht zu verhindern. 743 Einwendungen sind allein am Samstag beim Fest zusammen gekommen.
Matthias Wilhelm weist darauf hin, dass Unterschriftenlisten an vielen Orten in der Stadt ausliegen: unter anderem im Gewerkschaftshaus in Lebenstedt, im Konrad-Haus in Bleckenstedt, in den Bürgercentern sowie in der Stadtbibliothek und allen Außenstellen.
Auch auf der Internetseite der Stadt (www.salzgitter.de) stehen die Listen zum Herunterladen bereit. Nicht nur Salzgitteraner können sich auf diese Weise gegen das Entsorgungsprogramm wehren, das unter anderem vorsieht, die Menge in Schacht Konrad zu verdoppeln. Bundesweit können sich alle Gegner der gegenwärtigen Atommüll-Politik zu dem Entsorgungsprogramm äußern.
Die Stadt Salzgitter und ihre Bündnispartner (IG Metall, Landvolk, AG Schacht Konrad)wollen mit einer gemeinsamen Einwendung das veraltete Lagerkonzept für Konrad in Frage stellen und so den Schacht kippen. Bis zum 26. Mai sammeln sie Unterschriften dafür, am 29. Mai sollen die Listen nach Berlin gebracht werden. pa
Film im Kultiplex
Im Rahmen der Kampagne „KONRAD stoppen statt erweitern“ zeigt die IG Metall Salzgitter-Peine am kommenden Mittwoch um 20 Uhr im Kultiplex in Lebenstedt den Film „Die Reise zum sichersten Ort der Erde“. Der Eintritt ist frei. In der Dokumentation geht Endlagerexperte Charles McCombie der Frage nach, wo die Menschheit die 350.000 Tonnen Atommüll, die weltweit bereits produziert wurden, entsorgen will.
Wer die Einwendung online unterstützen möchte, kann dies auf der Homepage der AG Schacht Konrad (http://einwendung.ag-schacht-konrad.de/#unterschreiben)