Generationenhilfe Lengede unterstützt durch eine verlässliche Begleitung im Alltag
Gemeinsames Boulespielen verbindet.Fotos(2): oH

Generationenhilfe Lengede unterstützt durch eine verlässliche Begleitung im Alltag

Von tanja hoffmann
Lengede. Viele alltägliche Aufgaben werden im Alter oder bei Krankheit zunehmend beschwerlich. Ob Gardinen abnehmen und waschen, der Besuch des Gottesdienstes und Friedhofs oder das Lesen der Tageszeitung – bei vielen Arbeiten wird Hilfe erforderlich. In einigen Gemeinden und Orten des Landkreises haben sich daher Generationenhilfen gegründet. In dieser Woche stellt hallo Peine in der Serie „Hilfe, die ankommt“ den Verein Generationenhilfe Lengede vor.

Das Konzept ist einfach. Die erste Vorsitzende Bernhild Faßmann-Hanusch stellt es vor: „Wir greifen den Gedanken der Großfamilie auf, in der sich Menschen gegenseitig unterstützen. Helfende und Hilfesuchende werden zusammengeführt und so ein Geben und Nehmen möglich gemacht.“ Die Hilfe richtet sich an alle Menschen, die im Alltag Unterstützung brauchen. Die Gründe dafür können zunehmendes Alter, eine Erkrankung, eine körperliche Beeinträchtigung oder die Alleinerziehung von Kindern sein.
„Helfer und Hilfesuchende müssen Mitglied im Verein sein“, schildert Faßmann-Hanusch weiter. Der Hilfesuchende zahlt je geleistete Stunde eine Geldsumme an den Verein, von der den Großteil der Helfende bekommt. Der Rest verbleibt beim Verein, um die laufenden Kosten zu decken. „Wichtig ist, dass der Helfende pro Kalenderjahr die Übungsleiterpauschale von 2.400 Euro nicht überschreitet. Und diesen Betrag dürfen sogar Hartz-IV-Empfänger anrechnungsfrei behalten.“
Wie viel jeder helfen möchte, ist jedem selbst überlassen. So gibt es Vereinsmitglieder, die viele Stunden wöchentlich dabei sind. Andere hingegen helfen nur ein paar Mal im Monat. „Wir freuen uns über jede Hilfe, egal wie umfangreich“, macht Faßmann-Hanusch deutlich. Denn derzeit ist ein Wandel zu beobachten: Es wird mehr Hilfe nachgefragt als geboten werden kann.
Viel Wert wird bei der Generationenhilfe Lengede auf gegenseitige Sympathie gelegt. So ist beim Kennenlernen immer der Einsatzleiter der jeweiligen Ortschaft dabei, um zu schauen, ob „das Zwischenmenschliche passt“. Besonders wichtig ist es den Hilfesuchenden auch, dass die Arbeiten so durchgeführt werden wie sie es gewohnt sind. Auch darauf muss sich der Helfende einstellen.
Die Helfer werden je nach Geschick eingesetzt, dieses wird vorab in einem Fragebogen abgefragt. 18 Helfer sind derzeit im Einsatz. Einer von ihnen ist Petra Holzapfel, die von Anfang an dabei ist. „Als ich aufgehört habe zu arbeiten, war mir schon vorher klar, dass ich irgendetwas nebenbei tun möchte“, denkt sie zurück. „Von der Generationenhilfe habe ich in der Zeitung gelesen und bin ganz spontan Mitglied geworden.“ Den Schritt hat Petra Holzapfel bis heute nicht bereut. Die Dankbarkeit der Hilfesuchenden ist ihr Motor, auch weiterhin dabei zu sein. „Und was gibt es Schöneres als mit den Worten ,Mein Sonnenschei‘ begrüßt zu werden?“, gibt sie unumwunden zu.
Die Verminderung der sozialen Isolation ist ein wichtiger Punkt, den die Generationenhilfe unterstützen möchte. Außerdem möchte sie dazu beitragen, die Selbstständigkeit zu erhalten und somit einen längeren Verbleib in der gewohnten häuslichen Umgebung zu ermöglichen. Angeboten wird die Hilfe, die nachgefragt wird. Die Erledigung alltäglicher Aufgaben gehört ebenso dazu wie Spiele oder Handarbeiten. Auch bei der Unterstützung der Freizeitgestaltung ist die Generationenhilfe Ansprechpartner.
Für alle der derzeit 186 Mitglieder und Interessierten findet am letzten Freitag im Monat von 15 bis 17 Uhr ein Treffen in den Räumen des Seniorenservicebüros, Bodenstedter Weg 13, statt. Dieses Treffen dient nicht nur zur Information, sondern auch zur Kontaktaufnahme mit Gleichgesinnten. „Schon oft haben sich bei diesen Treffen Hilfesuchender und Helfender spontan selbst gefunden“, macht Faßmann-Hanusch deutlich.