Gifhorn: Conti-Teves in der Krise
Der Kampf geht weiter: Nach dem jüngsten Protest der Tevesianer droht die IG Metall mit weiteren Aktionen.

Gifhorn: Conti-Teves in der Krise

Gifhorn. Immer noch keine Klarheit über die Zukunft von Conti in Gifhorn: Verhandlungen zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern in Hannover wurden in der vergangenen Woche ohne Ergebnis vertagt. Über das von der Unternehmensleitung vorgelegte Angebot – Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen, Investitionen von 100 Millionen Euro und die schrittweise Verringerung der Mitarbeiter von aktuell 1465 auf 800 (bis 2023) – wurde nicht entschieden.
Conti-Sprecherin Nicole Orgnon machte noch einmal deutlich, dass ohne die Stellenreduzierung die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit des Gifhorner Standortes nicht gegeben sei. Der Abbau von Arbeitsplätzen könne unter Nutzung der Fluktuation, den Wechsel an andere Standorte, freiwilliges Ausscheiden (Aufhebungsverträge) und andere „sozialverträgliche Maßnahmen“ (Altersteilzeit, befristete Auszeiten, Qualifizierungsteilzeit) erreicht werden. Innerhalb der nächsten acht Jahre solle dieser Umbau erfolgen. Zudem sei eine Verringerung der Arbeitszeit aus Sicht von Conti eine letzte erforderliche Maßnahme, um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden.
Gleichzeitig bot die Unternehmerseite an, in den nächsten sechs Jahren in Gifhorn 100 Millionen Euro zu investieren.Die Unternehmensleitung biete noch „eine letzte Verhandlungsrunde innerhalb der nächsten 14 Tage“ an, so Orgnon. „Wir lassen uns nicht unter Druck setzen“, erklärt 2. IGM-Bevollmächtigter Lothar Ewald. Mit einer Reduzierung der Arbeitszeit um fünf Stunden würden Gifhorns Conti-Mitabeiter den Stellenabbau quasi selbst finanzieren
Auch Betriebsratschef Uwe Szymanowski stellt klar: „Einem Personalabbau in dieser Größenordnung werden wir nicht zustimmen, wir fordern stattdessen Perspektiven.“
Hartmut Meine, IG Metall-Bezirksleiter für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, kritisierte den geplanten Abbau von Arbeitsplätzen scharf und kündigte weitere Proteste an. „Anstatt engagiert nach Lösungen für die Sicherung der Arbeitsplätze zu suchen und alles dafür zu tun, um die Fachkräfte im Unternehmen zu halten, will Continental schlicht abholzen“, sagte Meine.
Derzeit arbeiten am Standort Gifhorn rund 1500 Beschäftigte und etwa 100 Auszubildende. Die Gewerkschaft fordert Investitionen für die Zukunft des Standortes.