Votum: Ehra wird Erstaufnahmelager
Ehra-Lessien. In der ehemaligen Kaserne in Ehra-Lessien wird ein weiteres Erstaufnahmelager für Flüchtlinge eingerichtet. Wie das niedersächsische Innenministerium vergangenen Mittwoch mitteilte, soll dort Platz für 600 Flüchtlinge entstehen. Zunächst werde das Gelände als Notunterkunft genutzt, bereits in zwei Wochen sollen die ersten Flüchtlinge in diese Notunterkunft ziehen.
Ab dem 1. Januar soll Ehra- Lessien dann als Standort der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen arbeiten, unter anderem wird dann dort das für Asylanträge zuständige Bundesamt für Migration und Flüchtlinge vertreten sein. Für die bisher auf dem Gelände untergebrachten Flüchtlinge muss der Landkreis eine neue Unterkunft finden. Über die konkreten Pläne soll in einem öffentlichen Forum informiert werden.
„Ich bin froh, dass wir jetzt den wichtigen Schritt weiterkommen in der Frage, wie wir möglichst schnell weitere Kapazitäten für die Erstaufnahme von Flüchtlingen schaffen und damit die bereits bestehenden Standorte entlasten können“, erklärt Innenminister Boris Pistorius. Landrat Dr. Andreas Ebel nannte die angemessene Unterbringung von Flüchtlingen „eine wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe“. Der enorme und unvorhersehbare Anstieg der Flüchtlingszahlen bundesweit habe auch in Niedersachsen dazu geführt, dass mehr Plätze zur Erstaufnahme geschaffen werden müssen. Dazu leiste der Kreis einen Beitrag.
„Um sofort für Entlastung zu sorgen, wird das Gelände als Notunterkunft für Flüchtlinge genutzt“, so Ministeriums-Sprecher Matthias Eichler. In zwei Wochen könnten die ersten Flüchtlinge einziehen. Ab 1. Januar 2016 soll Ehra-Lessien dann Erstaufnahme-Lager sein. Über Details wollen Land und Landkreis die Bürger Anfang Oktober informieren.