Ballonfahrer Lattemann kehrt zurück nach Salzgitter-Gebhardshagen
Bildhauerin Sabine Hoppe übergibt Ortsheimatpfleger Reinhard Försterling die Statue des weltberühmten Ballonfahrers. Foto: RK

Ballonfahrer Lattemann kehrt zurück nach Salzgitter-Gebhardshagen

SZ-Gebhardshagen. Nachdem bereits „die kleinen Leute“ und Eleonore von Münchhausen am Weddemweg an die Geschichte des Ortes erinnern, folgt dort am morgigen Tag des Denkmals um 11 Uhr die dritte Skulptur. Sie zeigt Carl Christoph Hermann Lattemann, der am 14. September 1852 in Gebhardshagen geboren wurde und später als sehr bekannter Ballonfahrer und Fallschirmspringer deutschlandweit auftrat. Am 17. Juni 1894 stürzte er in Krefeld ab, seine Verletzungen waren tödlich.

Die Braunschweiger Bildhauerin Sabine Hoppe, die bereits die ersten zwei Skulpturen geschaffen hatte, hat sich auch um Lattemann gekümmert. Porträts macht sie und Auftragsarbeiten. Für den Kirchplatz in Salzgitter-Bad hat Sabine Hoppe die „Porträtsäule Franz Zobel“ geschaffen, das SOS-Mütterzentrum kaufte ihre „Grazie“ an. Mehrere Arbeiten haben ihren Platz in Braunschweig gefunden. Dort lebt und arbeitet die in Fürstenau bei Höxter geborene Künstlerin seit 30 Jahren.
Mit ihrer „Europa“ ist die Übergabe des Preises für das Internationale Filmfest Braunschweig verbunden. Aber auch in vielen anderen Städten „leben“ Hoppes Arbeiten. Ob die „Hygieia“ in der Fußgängerzone von Bad Oeynhausen, „Meine drei Grazien“ in Magdeburg, Papst Clemens II. in Hornburg und viele andere.
Hermann Lattemann ist nun eine weitere Figur in der Reihe der Hoppe-Skulpturen. Försterling und Bernd Grabb, Vorsitzender der SPD-Ortsratsfraktion, die den Skulpturenweg initiierte hatte, freuen sich schon auf die Rückkehr des bedeutenden Ballonfahrers in seinen Geburtsort.
Zum Tag des offenen Denkmals der Deutschen Stiftung Denkmalschutz öffnen am Sonntag, 13. September, in Salzgitter wieder Privatleute, Vereine und Organisationen ihre historischen Gebäude für Besichtigungen und Führungen. Die bundesweite Aktion steht diesmal unter dem Motto „Handwerk, Technik, Industrie“.
Auch in diesem Jahr beteiligt sich die Gedenkstätte KZ Drütte. „Handwerk, Technik, Industrie“ berührt eine Gedenkstätte in einem laufenden Industriebetrieb unmittelbar, aber auch in der Geschichte des KZ-Außenlagers Drütte ein wesentlicher Punkt ist. Die einstündige Führung mit Maike Weth beginnt um 11 Uhr, Treffpunkt ist am Tor 1 zum Stahlwerk der Salzgitter AG in Watenstedt.
Eine Besonderheit in der Reihe der Denkmale, die besichtigt werden können, ist die St.-Marien-Kirche in Engerode, die 1236 vom Ritter Thietmar von Oddincrodhe als Kapelle für ein im Bereich seines Gutes gelegenes kleines Marienkloster erbaut wurde. Sie kann an diesem Tag von 11 bis 16 Uhr besichtigt werden. Ortsheimatpfleger Horst Plümer bietet in dieser Zeit auch Führungen an.
Die Stiftskirche in Steterburg gehört zu den bedeutendsten Sakralbauten in Salzgitter. Sie ist an diesem Tag von 12 bis 18 Uhr für interessierte Besucher geöffnet. Ansprechpartnerin vor Ort ist Elisabeth Lauer.
Die Burgruine Lichtenberg gehört zu den bedeutendsten Anlagen ihrer Art seit der Zeit Heinrich dem Löwen (1129-1195). Der Förderverein will seine Wurfmaschine (Blide) zum Einsatz bringen. Ansprechpartner ist Vorsitzender Karl-Heinz Kummer.
Die Wasserburg Gebhardshagen kann morgen bei zwei Führungen, um 13 Uhr und um 15 Uhr, besichtigt werden. Die Mitglieder des Fördervereins werden den Besuchern vor allem die vollendeten Sanierungsarbeiten und Umbauten am Herrenhaus und ehemaligen Pferdestall vorstellen.