Wolfsburger Vereine nehmen Stadt in die Pflicht
Wolfsburg. Sporthallen als Notunterkünfte für Flüchtlinge: Zu diesem Thema lädt die Stadt nächsten Dienstag zur Info-Veranstaltung ins Rathaus. Der Sport sagt geschlossen: Auch wir stehen in der Verantwortung – aber die Vereine haben klare Erwartungen an die Stadt Wolfsburg.
Beispielsweise, was die Informationspolitik betrifft. „Wir müssten früher wissen, welche Hallen als nächstes belegt werden“, sagt Jan Poguntke (VfL). „Das würde die Improvisation erleichtern, gerade für kleine Clubs, die das alles ehrenamtlich leisten.“ Zudem plädiert Poguntke dafür, „die Belastung auf mehr Schultern zu verteilen und nicht nur Sporthallen zu belegen.“
Das sieht Carsten Rother (HSC Ehmen) genauso. „Wir fragen uns, warum beispielsweise das Landleben nicht als Notunterkunft genutzt wird.“ Zudem fühle man sich bei der Umverteilung von Mannschaften und Sportangeboten auf alternative Hallen im Stich gelassen: „Die Stadt sagt bisher, die Vereine sollen das untereinander klären. Aber hier ist die Verwaltung gefordert.“
Der TV Jahn musste zuletzt 23 Gruppen aus der Beuthener Straße verlegen. „Das war gerade noch zu lösen, auch mit reduzierten Zeiten“, sagt Dirk Räke-Maresté. Das noch größere Problem: „Es ist ja gar nicht absehbar, wie es weiter geht.“ Auch Vorsitzende Ursula Sandvoß vom Stadtsportbund sieht den Sport in der Mitverantwortung – und setzt dennoch eine klare Priorität: „Sämtliche Punktspiele müssen gewährleistet sein“, sonst werde eine Schmerzgrenze erreicht.
❱❱ Die Info-Veranstaltung findet am Dienstag, 3. November, um 18 Uhr im Rathaus statt.