Schüler aus Salzgitter-Bad packen fleißig Geschenke
Die Schüler übergeben der Ersten Stadträtin Christa Frenzel (Mitte hinten) die Willkommenspakete für Flüchtlinge.

Schüler aus Salzgitter-Bad packen fleißig Geschenke

SZ-Bad. Schüler der unterschiedlichsten Jahrgangsstufen und Klassen des Gymnasiums Salzgitter-Bad hatten über 100 Päckchen gepackt, die als Willkommenspakete bald Flüchtlingen, die in Salzgitter eine Heimat gefunden haben, übergeben werden.

Sie hatten sich ganz bewusst entschieden, jedes Geschenk für eine bestimmte Personengruppe zu packen, damit es ganz gezielt an ein Kleinkind, einen Jugendlichen oder einen Erwachsenen übergeben werden kann. Auch von außen sollte zu sehen sein, wer es erhalten soll und wurde deshalb sorgfältig beschriftet.

Damit die Päckchen in der Größe von Schuhkartons auch an die richtigen Adressen kommen, übergaben sie sie gemeinsam mit ihrem Schulleiter Stephan Speer sowie einigen Lehrern, der Ersten Stadträtin der Stadt Salzgitter, Christa Frenzel, und Kevin Anton vom Referat für Integration.
„Ihr habt die Päckchen mit viel Liebe gepackt“, freute sich Frenzel über das Engagement der Jugendlichen. „Danke, dass ihr an die Flüchtlinge gedacht habt.“

Die Schüler nutzten die Gelegenheit und stellten der Stadträtin viele Fragen darüber, wie die Erstaufnahme im ehemaligen Klinikum in Salzgitter abläuft, wie die Flüchtlinge untergebracht sind, aber auch wie sie persönlich den neuen Bürgern helfen können.
In den vergangenen sechs Wochen, erläuterte Christa Frenzel, seien 1.050 Flüchtlinge in Salzgitter auf Amtshilfeersuchen des Landes über die sogenannte Erstaufnahme aufgenommen worden. Sie beschrieb den Schülern, welche Stationen die Menschen bei dieser Aufnahme durchlaufen müssen – von der Begrüßung im Bus und der ersten Verpflegung mit Getränken und warmer Nahrung, über die Aufnahme der Daten bis zur medizinischen Versorgung sowie anschließender Unterbringung in den Unterkünften.

„Diese Flüchtlinge haben ganz unterschiedliche Geschichten“, betonte sie. Unter ihnen seien allein 100 Kinder und Jugendliche, die ohne ihre Eltern in Salzgitter angekommen sind. Teilweise seien ihre Eltern in ihrem Heimatland zurückgeblieben, teilweise wüssten sie nicht, wo ihre Familien sich befinden. Aber auch für die, die mit ihren Eltern geflüchtet seien, sei es nicht einfach.

Da in den Flüchtlingsunterkünften nur wenig Platz sei, um seine Habseligkeiten unterzubringen, schlug die Erste Stadträtin den Schülern vor, dass die Stadtverwaltung die Willkommenspakete der Schüler an Flüchtlinge übergebe, die schon so weit seien, dass sie in eine eigene Wohnung einziehen könnten. „Wenn sie Möbel haben, um sich einzurichten, dann können diese Menschen alles gebrauchen, was ihr in die Pakete gepackt habt.“
Nachdem die „neuen“ Salzgitteraner sich eingelebt hätten, könnten die Gymnasiasten sie zum Beispiel zu einem kleinen Fest einladen, um sich gegenseitig kennenzulernen.