VW erfindet sich neu: E-Autos, Dienste und autonomes Fahren
„Strategie 2025“: VW-Vorstandschef Matthias Müller (r.), und Thomas Sedran, Leiter Konzernstrategie Volkswagen, bei der Präsentation in der Autostadt.imago71701890h

VW erfindet sich neu: E-Autos, Dienste und autonomes Fahren

Wolfsburg. Mit Milliardensummen für Elektroautos, neue Dienstleistungen und autonomes Fahren will sich Volkswagen aus der Abgas-Krise befreien. Europas größter Autobauer stellte vergangene Woche Details seiner Strategie bis zum Jahr 2025 vor: VW will sich grundlegend neu aufstellen.
Vorstandschef Matthias Müller sagte in Wolfsburg, die zusätzlichen Bereiche sollten zur zweiten Säule neben dem Kerngeschäft werden. VW solle auf das „neue Zeitalter der Mobilität“ ausgerichtet werden. In den nächsten neun Jahren werde dafür ein zweistelliger Milliardenbetrag investiert.
So reagiert VW auch auf fundamentale Veränderungen in der Branche. Die großen Zukunftsthemen sind alternative Antriebe wie E-Motoren und die digitale Revolution mit mehr Internet im Auto. Müller sieht einen „epochalen Wandel“, der Wettbewerb werde härter.
Neben den Autobauern drängen auch IT-Konzerne wie Google und Apple ins Autogeschäft. „Die technologischen Megatrends stellen traditionelle Geschäftsmodelle in Frage, auch weil sich mit ihnen die Kundenbedürfnisse massiv verändern“, erklärte der VW-Chef.
Bei den Mobilitätsdienstleistungen geht es etwa um mehr miteinander vernetzte Fahrzeuge, mehr individuelle Mobilität sowie mehr Geschäfte mit IT und Software. Erst vor kurzem war Volkswagen mit umgerechnet 267 Millionen Euro beim Fahrdienst und Uber-Rivalen Gett eingestiegen. Außerdem soll die Batterietechnik als „neues Kompetenzfeld“ erschlossen werden, wie Müller ankündigte. Mit Hochdruck wird auch eine eigene Fabrik für Batteriezellen geprüft. Bisher sind deutsche Autobauer abhängig von Zulieferern vor allem aus Asien. Batteriezellen sind wesentliche Bestandteile von Elektroautos.
Mit Blick auf den Abgas-Skandal sagte Matthias Müller, die Bereitschaft für Veränderungen im Konzern sei deutlich gewachsen. Der Skandal habe auch Schwachstellen aufgedeckt, sagte Müller. „Die Stichworte lauten hier vor allem: Struktur, Kultur und Effizienz.“