Epiphaniasempfang: „Rappelvolle“ Kirche in Salzgitter-Bad
SZ-Bad. Am „Dreikönigstag“ fand der traditionelle Epiphaniasempfang der Propstei Salzgitter-Bad in der Martin-Luther-Kirche statt. Die Vorsitzende der Propsteisynode Ursula Moldenhauer und Propst Ralf Ohainski begrüßten etwa 300 Gäste in der „rappelvollen“ Kirche.
Zusammen mit Pfarrerin Ulrike Scheibe und Pfarrer Johannes Engelmann wurde vor dem Empfang ein Gottesdienst abgehalten, musikalisch begleitet vom Propsteiposaunenchor unter der Leitung von Pia-Cécile Kühne.
Epiphanias (griechisch für „Erscheinen Gottes“) ist der Name des am 6. Januar begangenen Festes der christlichen Kirchen. Der Propst erinnerte in seiner Begrüßung an das 500. Gedenkjahr der Reformation mit dem Morgensegen Martin Luthers. Er erinnerte an die Zeit der Befreiung vor 500 Jahren, für den Glauben und für das Leben. Vor dem Hintergrund der damaligen grundlegenden Erschütterung der Gesellschaftsordnung zog er Parallen zu heute. „Was ist heute überhaupt noch sicher ? – Was wird im neuen Jahr 2017 werden? Ist alles im grünen Bereich?“ fragte der Propst. Im gleichen Atemzug erinnert er an den ersten Terroranschlag zur Jahreswende in Istandbul. „Haben wir uns abgefunden mit der Misere dieser Welt, der nie enden wollenden Kriege in Syrien, in der Ukraine, immer neuen Terrors?“, richtete sich Ohainski an die Gemeinde. Er betonte, dass die Reformation, während der die Angst vor der Zukunft der gewesen sei, gerade die Wiederentdeckung dessen ist, dass Gottes Liebe mitten in das krisengeschüttelte Leben hineinfällt, um die Menschen zu stärken. „Und deswegen“, so der Propst, „sind wir hier, der Ort an dem Gott dem Leiden und Sterben dem der Todesmacht widerspricht.“
Landesbischof Christoph Meyns führte in seinem Vortrag aus, welchen Einfluss die Reformation auf die Bildung hatte. Er bezeichnete die Reformation auch als Bildungsbewegung. Laut Martin Luther müsse Bildung auch das Gewissen in der Verantwortung vor Gott schärfen. Das Bildungswesen dürfe nie nur instrumentell ausgerichtet sein und an der Einordnung des Einzelnen in die Gesellschaft arbeiten, sondern müsse immer auch Freiräume bieten für die Entfaltung der Freiheit des Einzelnen. Nur mit einer religiösen Bildung, so Meyns, wecke man Verständnis für andere Religionen und trete dadurch ein gegen Hass und Terror.
Salzgitters Oberbürgermeister Frank Klingebiel erinnerte in seinem Grußwort an die großen Probleme der Stadt auch 2017 und lobte zugleich das große Engagement der Bürger in vielen Bereichen. Man werde nicht resignieren, egal, was komme, so der OB. Man werde entschlossen und couragiert an neuen Lösungen arbeiten. Klingebiel: „Nur so lassen sich schwierige Situationen und Krisen bewältigen.“ Abschließend appellierte er an Tatkraft und Optimismus der Menschen in der Stadt. pa