Nach zweifacher Bombendrohung in Peine: 68-Jähriger gefasst
Peine. Wochenlang wurde gerätselt, wer der Unbekannte ist, der im Dezember 2016 und Januar 2017 Bombendrohungen gegen die Filiale der Commerzbank in der Peiner Innenstadt telefonisch ausgesprochen haben soll. Passiert ist damals glücklicherweise nichts. Am vergangenen Montag hat die Polizei nun einen dringend Tatverdächtigen festgenommen. Es handelt sich um einen 68-jährigen Mann aus Lehrte.
Er benötigte allem Anschein nach einen Vorwand, um Schulden nicht zurückzahlen zu müssen. Nun wird gegen ihn wegen Störung des öffentlichen Friedens ermittelt, dem Mann droht eine empfindliche Strafe.
Die um die Commerzbank in der Fußgängerzone liegenden Gebäude wurden evakuiert, Teile der Innenstadt abgesperrt. In beiden Fällen wurden Sprengstoffspürhunde eingesetzt, die jedoch keine Bombe fanden. Es wird geprüft, ob der Verdächtige eventuell für die Kosten der Einsätze aufkommen muss.
Bislang geht die Polizei davon aus, dass der Beschuldigte die Drohungen ausgesprochen hat in der Hoffnung, um die Begleichung seiner Schulden herumkommen zu können. Polizeisprecher Peter Rathai: „Mit den Bombendrohungen hatte er einen Vorwand, um die Zahlungen nicht vornehmen zu müssen.“ Die Drohanrufe gingen in beiden Fällen bei einem Call-Center der Commerzbank ein. Beide Male hieß es, dass in Kürze eine Bombe hochgehen würde.
Wie hoch die Schulden des Mannes sind, will die Polizei vorerst nicht bekannt geben. Nach Abschluss der Ermittlungen, die derzeit noch andauern, wird der Fall laut Rathai an die Staatsanwaltschaft übergeben. So lange befindet sich der Mann auf freiem Fuß, denn aktuell lägen keine Haftgründe wie etwa Flucht- oder Verdunkelungsgefahr vor.
„Der 68-Jährige machte bisher in den Vernehmungen bei der Polizei zu den Vorwürfen keine Angaben. Ob er auch für den Drohanruf beim Media-Markt in Peine infrage kommt, wird geprüft. Zurzeit gibt es jedoch dafür keine konkreten Anhaltspunkte“, sagt Peines Polizeisprecher Peter Rathai.
„Wir ermitteln derzeit intensiv im Umfeld des Täters, aus diesen Gründen möchte ich auf nähere Einzelheiten zum derzeitigen Ermittlungsstand keine Aussage machen“, gibt sich Rathai bedeckt. „Allerdings haben die Beamten hervorragende Arbeit geleistet“, lobt er seine Kollegen.
Zum aktuellen Zeitpunkt kann dem 68-Jährigen nur die Störung des öffentlichen Friedens vorgeworfen werden. Welche Strafe ihm in einem Verfahren drohe, darüber könne noch keine Aussage getroffen werden.