Messer-Attacke: Verdächtiger gefasst
Schreckliche Bluttat in der Gifhorner Innenstadt: Der mutmaßliche Täter wurde jetzt in Ungarn verhaftet.

Messer-Attacke: Verdächtiger gefasst

Gifhorn. Nach der Messerattacke auf einen Wolfsburger (27) in der Herzog-Franz-Straße (hallo berichtete) ist der gesuchte Tatverdächtige – ein 25-Jähriger aus Gifhorn – am 23. März in Ungarn festgenommen worden. Er befindet sich in Auslieferungshaft.
In U-Haft sitzen derweil auch sechs Angehörige des Opfers. Sie sollen den Bruder (36) des Tatverdächtigen gefoltert haben, um dessen Aufenthaltsort zu erfahren. Sie wurden in der vergangenen Woche bei einem Großeinsatz der Polizei im Gifhorner Blumenviertel in einem Mehrfamilienblock festgenommen. Alle Festgenommenen und auch das Opfer haben einen Migrationshintergrund.
„Der 25-Jährige ist auf Ersuchen der Staatsanwaltschaft Hildesheim verhaftet worden“, erklärte Christina Pannek, Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Im Zusammenhang mit der Messerattacke sollen zudem sechs Angehörige des Opfers – sie sind zwischen 17 und 31 Jahre alt – den 36-jährigen Bruder des Tatverdächtigen in eine Falle gelockt haben. Der 36-Jährige sei über mehrere Stunden körperlich misshandelt worden. „Dabei sollen Schlagwerkzeuge, Messer und eine weitere Waffe zum Einsatz gekommen sein“, so Pannek. Nach etwa drei Stunden erfolgloser Folter sollen die Beschuldigten aufgegeben haben. „Der 36-Jährige hat nicht unerhebliche Verletzungen davon getragen, befindet sich jedoch nicht in Lebensgefahr.“
Eine Durchsuchung bei den sechs Beschuldigten sei erfolgreich gewesen: Sie habe zum Auffinden von mutmaßlichen Tatmitteln geführt. „Es erfolgte die Festnahme und Vorführung vor den Haftrichter, der gegen alle Haftbefehl aufgrund gemeinschaftlicher Geiselnahme und gefährlicher Körperverletzung erließ“, erklärt Pannek. Gegen den mutmaßlichen Messerstecher werde wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Nach wie vor suchen Staatsanwaltschaft und Polizei nach der Tatwaffe. „Das Messer ist bisher nicht aufgetaucht“, so Pannek.