Der „Blaue Bock“ in Salzgitter ist eine Meisterleistung
SZ-Lebenstedt. Geradlinig, schnörkellos und sehr blau. Oft fährt man unachtsam daran vorbei oder verschwindet eilig durch seine Drehtür ins Innere. Aber Salzgitters Rathaus ist eine architektonische Meisterleistung der damaligen Bauzeit.
Der „Blaue Bock“ ist eines von insgesamt 14 Bauwerken, die im druckfrischen Buch „Achtung Modern!“ der Braunschweigischen Landschaft vorgestellt werden. Es ist der literarische Abschluss der Veranstaltungsreihe, die 2014 stattfand. „Salzgitter kann stolz sein, zu den Zeitzeugen moderner Baugeschichte dazu zu gehören. Ich hoffe die Bürger sehen unser Rathaus dadurch mit anderen Augen“, betont Stadtbaurat Michael Tacke.
Das damals junge Architekturbüro „Witte-Brettschneider-Laessig-Kärst“ entwarf und baute schließlich das Rathaus 1963. In seiner klaren, kubischen Formensprache, die von schlichtem Minimalismus und Funktionalität geprägt ist, orientierten sich die Architekten am skandinavischen Vorbild von Arne Jacobson. Durch das verglaste und lichtdurchflutete Atrium mit seiner filigranen Konstruktion der Glasschwerter wird eine enge Verbindung von Gebäude und Naturraum hergestellt, heißt es im Buch.
Michael Tacke beschreibt darin, welche weiteren Besonderheiten das Rathaus aufweist. Das Nachschlagewerk bietet zudem einen bunten Mix an verschiedensten Bauten, aus den Baujahren zwischen 1960 und 1980. Darunter sind Kirchen, Kaufhäuser, eine Schule, ein Bahnhof und Universitäten. Im Fachhandel ist das Buch erhältlich.
Mehr als eine Millionen Euro investierte die Stadt in ihr Verwaltungsgebäude mit den Sitzungssälen. Dazu gehörten unter anderen die Sanierung der Decken und sanitären Einrichtungen. Ein neues Leitsystem zur besseren Orientierung soll in Kürze installiert werden. Die Sanierung der Aufzüge steht zukünftig ebenfalls an. yw