Messer-Attacke: Prozess eröffnet
Gifhorn. Nach der Messerattacke eines 25-jährigen Gifhorners auf einen 28-jährigen Wolfsburger am 18. März dieses Jahres (hallo berichtete) kam es zu weiteren schweren Straftaten: Fünf Brüder (23, 25, 30, 31 und 34 Jahre) des Opfers müssen sich jetzt vor dem Landgericht Hildesheim wegen Geiselnahme und Körperverletzung verantworten.
Die Staatsanwaltschaft Hildesheim wirft den Männern vor, den 36-jährigem Bruder des mutmaßlichen Messerstechers zwei Stunden gefesselt und misshandelt zu haben. Der 36-Jährige soll vier Tage nach dem Messerangriff, in das Elternhaus des Opfers gelockt worden sein. Laut Anklage soll der 36-Jährige davon ausgegangen sein, dass der Vater des Opfers ein Gespräch um eine Geldzahlung zum Ausgleich der Tat führen wollte.
Die Staatsanwaltschaft geht jedoch davon aus, dass die fünf Brüder geplant hatten, den 36-Jährigen zu misshandeln, um den Aufenthaltsort des flüchtigen Messerstechers zu erfahren. Das Gespräch verlief zunächst friedlich, dann schlug erst der älteste der Angeklagten mit der Faust zu. Später soll mit einem Tischbein auf den 36-Jährigen eingeprügelt worden sein. Er soll gehört haben, wie seine Peiniger planten, ihm die Kehle durchzuschneiden. Als er trotz der Misshandlungen nicht sagen konnte, wo sich sein Bruder befindet, ließen die Brüder den Mann laufen.
Auch der Prozess wegen der Messerstiche wurde fortgesetzt. „Ich habe das Gefühl, dass niemand den wahren Grund über den Streit nennen möchte“, so der Staatsanwalt. Am 20. September werden weitere Zeugen vernommen.