Wolfsburger Rat wird jetzt digital
Viel Papier auf den Tischen: Dieses Bild soll im Rats bald der Vergangenheit angehören. Archiv

Wolfsburger Rat wird jetzt digital

Wolfsburg. Vor einem großen Sprung in die Zukunft steht die Wolfsburger Politik: Zum Jahreswechsel wird der „papierlose Rat“ eingeführt. Die erste rein digitale (Probe-)Ratssitzung soll am 18. Oktober stattfinden, ein reiner Testlauf. Ab dem neuen Jahr sollen die Politiker dann nur aufs Laptop schauen statt auf ausgedruckte Vorlagen.
Der Hintergrund ist klar: Tonnenweise bedrucktes Papier ist nicht nur teuer, es ist auch nicht besonders umweltfreundlich. Bildschirme von Laptops oder iPads statt Büroordnern sollen die Zukunft der politischen Arbeit im Rat sein. „Einige der Kollegen nutzen diese Technik schon länger“, weiß Ratsvorsitzender Ralf Krüger – bald sollen es alle sein. Die Software heißt ALLRIS und ist schon länger installiert; auf der Homepage der Stadt Wolfsburg kann bereits heute auch jeder Bürger online Einsicht nehmen in sämtliche (öffentlichen) Rats- und Verwaltungsvorlagen.
Laptops statt Papier auf den Ratstischen – für die erforderlichen privaten Investitionen bekamen alle Ratsmitglieder einen Zuschuss. Mindestens ebenso wichtig ist es aber, mit dem System künftig klar zu kommen. Bereits seit Wochen laufen Schulungen, an denen die Politiker teilnehmen können. Erstmals ernst wird es dann am 18. Oktober beim Probelauf für den papierlosen Rat, den Ratsvorsitzender Ralf Krüger angeregt hatte; auch, um eventuelle Schwachstellen aufzudecken. „Natürlich hat das ganze System noch kleine Mängel, die aber nach und nach ausgebügelt werden“, weiß auch der SPD-Politiker.
Gut, dass es Kollegen wie Bastian Zimmermann (Linke/Piraten) gibt, die „seit meinem ersten Tag in der Politik so arbeiten“. Bei ihm gehört der Laptop schon immer dazu, digitale Recherche sei ein echter Vorteil, der Weg hin zum papierlosen Rat „auf jeden Fall die richtige Entwicklung“. Und aufgrund der großen eigenen Erfahrung „haben wir uns auch konstruktiv in die Entwicklung eingebracht“, wofür die Verwaltung nicht undankbar gewesen sei. Auch wenn’s hier und da noch hakt, Ralf Krüger ist überzeugt: „Wenn alle Optimierungen erfolgt sind, wird das eine gute Sache. Und am Ende des Tages wird das auch eine Arbeitserleichterung für den Rat mit sich bringen.“