Polizei Gifhorn beschlagnahmt Drogen und Betäubungsmittel
Gifhorn. Ein 25-Jähriger aus dem Landkreis Gifhorn steht unter dem Verdacht, mit Drogen, Anabolika und Dopingmitteln gehandelt zu haben. Zudem soll er Busfahrscheine gefälscht haben. Ermittelt wird auch gegen seinen Vater (47). „Die Betäubungsmittel wurden im Darknet bestellt“, sagt Fachkommissariatsleiter Thorsten Dräger. Die Anabolika seien vermutlich in der Bodybuilder-Szene verkauft worden.
Im Zuge von Ermittlungen gegen einen Darknethändler – er stammt nicht aus dem Landkreis – kamen die Spezialisten der Gifhorner Kripo dem 25-Jährigen auf die Spur. „Versandlisten dieses Händlers wurden ausgewertet und führten zu dem 25-Jährigen“, so Dräger. Bei einer Durchsuchung des elterlichen Wohnhauses des jungen Mannes – er ist arbeitslos und bisher noch nicht einschlägig in Erscheinung getreten – wurden die Ermittler fündig: Größere Mengen Betäubungsmittel – vorwiegend synthetische Drogen – und Anabolika wurden entdeckt. Aber auch Potenzmittel und Marihuana sowie Pulver zum Strecken der Drogen fanden die Beamten. „Zudem befanden sich in der Wohnung eine scharfe Schusswaffe und Munition“, sagt Dräger. Durch so genannte Beschussversuche der P 38 soll nun festgestellt werden, ob die Waffe schon einmal bei Straftaten zum Einsatz gekommen ist. „Noch während der Durchsuchung wurde weiteres Marihuana durch einen Postdienst zugestellt“, ergänzt Ermittler Karsten Schulze. Ein Paket, das der 25-Jährige geordert habe, befände sich noch am Flughafen in Frankfurt und müsse noch gesichtet werden.
Viel Geld verdient hat der 25-Jährige offenbar auch mit einer kompletten Fälscherwerkstatt zum Herstellen von Bus-Fahrkarten der Wolfsburger Verkehrsgesellschaft (WVG) und der Verkehrsgesellschaft Landkreis Gifhorn (VLG), so Dräger. Hier seien Druckplatten und Original-Fahrscheinrollen zu Fahrkarten, insbesondere solche der WVG, für die Jahre 2012 bis 2016 gefunden worden. „Das Ausmaß der Fahrkartenfälschungen ist noch nicht abzuschätzen,wir stehen hier am Anfang der Ermittlungen“, sagt Dräger. Beide Beschuldigten hüllen sich in Schweigen und befinden sich auf freiem Fuß. WVG-Chef Timo Kaupert und VLG-Betriebsleiter Henrik Bude wollten sich bis Redaktionsschluss im Hinblick auf das laufende Kripo-Ermittlungsverfahren nicht äußern.