Gruppen von A bis Z: Beim Paritätischen Wolfsburg ist ein Wegweiser für Selbsthilfe erhältlich
Wolfsburg. Rund 3000 Wolfsburger suchen in Selbsthilfegruppen Rat. Ungefähr 110 Gruppen arbeiten öffentlich, sie sind jetzt in einem neuen „Selbsthilfeplan“ aufgeführt: mit Ansprechpartnern und Versammlungsort. Martina Nowotschyn und Axel Pieper von der Kontaktstelle für Selbsthilfe (KISS) stellten die druckfrischen Exemplare am Mittwoch vor, die ab sofort im Paritätischen ausliegen.
In den nächsten Wochen erfolgt die Verteilung in Arztpraxen, Rathaus und anderen öffentlichen Stellen. Acht von zehn Kontaktaufnahmen zu Selbsthilfegruppen laufen zwar übers Internet, trotzdem sei der gedruckte Wegweiser wichtig, sagt KISS-Leiterin Martina Nowotschyn.
Das Gruppenverzeichnis reicht von A wie AD(H)S-Gesprächskreis bis zur Gruppe für Zöliakie und Sprue. Die Themen-Brandbreite ist zwar groß, trotzdem hat KISS noch Wünsche für Neugründungen. So fehle eine Gruppe speziell für junge Wolfsburger um die 30 Jahre, die an Depressionen erkrankt sind. „Sie beschäftigen sich mit ganz anderen Themen als Ältere, weil sie in ganz anderen Lebenssituationen sind“, so Nowotschyn.
Selbsthilfe bei Zwangserkrankungen anzubieten sei ebenfalls wichtig, aber nicht ganz leicht. „Das ist immer noch ein Tabu, der Schamfaktor ist hoch“, erklärt Axel Pieper. Stalking und Sucht sind ebenfalls Dinge, über die nicht gern gesprochen wird. Dort gibt es Selbsthilfegruppen, die ziehen es aber vor, anonym zu arbeiten. Sie sind deshalb nicht in dem Wegweiser, den die Stadt finanziell unterstützt, aufgeführt. Anfragen laufen über KISS. Um sich noch bekannter zu machen, hat die Kontaktstelle außerdem ein Infoheft in Form eines Pixie-Heftes aufgelegt.