Holz, Alu oder Kunststoff: Vielfältiges Rahmenprogramm
Die Wirkung schöner Fenster kann man kaum überschätzen. Material und Farbe sind die wichtigsten Details der Fassade. Der Rahmen beeinflusst aber nicht nur das Erscheinungsbild des Hauses – auch Dämmwirkung, Stabilität, Pflegeaufwand und Preis sind wichtige Kriterien. Bei einer Lebensdauer von bis zu 70 Jahren sollte man die Wahl des richtigen Rahmenmaterials ganz besonders sorgfältig treffen. Experten der Bausparkasse Schwäbisch Hall haben Qualitätsvergleiche angestellt und die folgenden Entscheidungshilfen zusammengestellt.
Kunststoffrahmen: Günstig und besser als ihr Ruf
Kunststoffrahmen hatten lange den Ruf, sich leicht zu verformen und undicht zu werden, doch konnte dieses Problem durch die Verstärkung der Profile mit Metall mittlerweile behoben werden. Mittlerweile liegen sie in der Gunst der Bauherren am höchsten, was nicht zuletzt am Preis liegt. Ein Grund für die Beliebtheit von Kunststoff dürfte auch sein, dass angesichts von rund 100 Farbbeschichtungen, darunter auch verschiedene Holzdekore, dem individuellen Geschmack kaum Grenzen gesetzt sind. Allerdings lassen sich Kunststoffrahmen später nicht ohne Weiteres überstreichen und auch kleinere Ausbesserungsarbeiten sind nur schwer selbst zu erledigen. Außerdem haben Kunststofffenster mit „nur“ 40 Jahren eine vergleichsweise kurze Lebensdauer.
Wie viel Wärme ein Fenster im Haus halten kann, ergibt sich aus den Eigenschaften von Rahmen und Verglasung. Die dafür entscheidende Größe ist der Wärmedurchgangskoeffizient, der so genannte U-Wert. Kunststoffrahmen leisten mit einem U-Wert von 1,60 W/m²K schon mal einen Beitrag zum Wärmeschutz, der sich sehen lassen kann.
Holzrahmen: Stabil, aber hoher Pflegebedarf
Holzrahmen werden überwiegend aus Kiefer oder dem Tropenholz Meranti, aber auch aus den Nadelhölzern Fichte oder Lärche hergestellt. Wegen ihrer angenehmen warmen Ausstrahlung erfreuen auch sie sich bei Bauherren großer Beliebtheit. Dazu sind sie von Natur aus sehr stabil und haben dank ihrer niedrigen Wärmeleitfähigkeit eine sehr gute Dämmwirkung (U-Wert 1,51 W/m²K). Mit einem Inklusivpreis von 590 Euro für ein einflügeliges Fenster mit Dreifach-Wärmedämmverglasung liegt man preislich zwar schon etwas über Fenstern aus Kunststoff, aber immer noch in der unteren Hälfte des „Rahmenprogramms“. Kleiner Nachteil: Holzrahmen müssen durch regelmäßige Anstriche gegen Feuchtigkeit, UV-Einstrahlung und Schädlingsbefall geschützt werden. Nur dann können sie ihre maximale Lebensdauer von bis zu 50 Jahren erreichen.
Aluminiumrahmen: Edle Optik hat ihren Preis
Ausgesprochen pflegeleicht sind dagegen Aluminiumfenster. Sie haben eine Lebenserwartung von bis zu 60 Jahren und sind besonders stabil, wirken dabei aber edel und modern. Die beeindruckende Optik wird aber buchstäblich teuer erkauft: Rund 900 Euro muss man alles in allem für ein einflügeliges Dreifachglasfenster hinblättern.
Verbundfenster kombinieren Vorteile
Wie man sieht, hat jedes Material unterschiedliche Plus- und Schwachpunkte. Um die Vorteile zu nutzen, ohne die Nachteile in Kauf nehmen zu müssen, werden immer häufiger Verbundfenster hergestellt. Aluminium-Holz-Fenster etwa kombinieren die besondere Witterungsbeständigkeit des Alu-miniums an der Außenseite mit der natürlichen wohnlichen Optik des Holzes nach innen. Mit Polyurethan im Kern werden sehr gute Dämmeigenschaften erreicht (U-Wert 1,58 W/m²K). Preislich liegen Verbundfenster ziemlich genau in der Mitte zwischen reinen Holz- beziehungsweise Alufenstern.