Migranten lotsen Migranten in Salzgitter
SZ-Lebenstedt. Brustkrebsfrüherkennung, Impfungen und Prävention, gesunde Ernährung und Bewegung: 14 Männer und Frauen mit Migrationshintergrund haben sich im Rahmen des bundesweiten Gesundheitsprojekts „Mit Migranten für Migranten“ (MiMi) zu interkulturellen Gesundheitslotsen ausbilden lassen.
In einer kleinen Feierstunde im Rathaus wurden die Teilnehmer für ihre hervorragenden Leistungen geehrt. Die Erste Stadträtin der Stadt Salzgitter Christa Frenzel und der Mitarbeiter des Ethno-Medizinischen Zentrums Hannover Martin Müller übergaben ihnen die Zertifikate.
Nicht erst seit der letzten Flüchtlingswelle leben zunehmend Menschen aus anderen Ländern auf Dauer in Deutschland und damit auch in Salzgitter. Um ihnen neben der gesellschaftlichen auch genügend gesundheitliche Integration zu ermöglichen, gibt es das MiMi-Projekt, welches sich für die interkulturelle Gesundheit in Deutschland einsetzt. Ziel des Projekts ist es, bei Menschen mit Migrationshintergrund die Eigenverantwortung für ihre Gesundheit und für Maßnahmen zur Prävention zu stärken und langfristig einen Beitrag zur Reduzierung von Ungleichheiten bezüglich der Gesundheitschancen zu leisten.
Für viele Migranten sei der Gang zum Arzt oftmals ein Problem, da es neben kulturellen Hürden die Schwierigkeit des Verständnisses gebe. Dazu werden engagierte Migranten als kulturelle Gesundheitsmediatoren gewonnen und geschult, um ihre Landsleute in der jeweiligen Muttersprache über das deutsche Gesundheitssystem und weitere Themen der Gesundheitsförderung zu informieren. „Ich bin stolz auf Sie und möchte Sie dazu ermuntern weiterzumachen, denn wir haben einen großen Bedarf im deutschen Gesundheitssystem. Der Gesundheitszustand wartet nicht so lange bis sich jeder beim Arzt verständigen kann“, so Frenzel.