Wolfsburg wieder etwas sicherer
Stellten die Wolfsburger Kriminal-Statistik vor: Imke Krysta (v.l.), Olaf Gösmann und Christian Bauch. Photowerk

Wolfsburg wieder etwas sicherer

Wolfsburg. Die Zahl aller in Wolfsburg verübten Straftaten ist im vergangenen Jahr erneut leicht zurückgegangen. Die Aufklärungsquote stieg auf den zweithöchsten Wert seit 2013. Mit 288 verharrt die Zahl der Wohnungseinbrüche auf einem weiterhin hohen Niveau. Die Ermittler mussten sich mit einem Mordfall am Tag vor Weihnachten befassen. Das sind die Kernaussagen aus der Kriminalitäts-Statistik 2017, welche die Polizei am Dienstag vorstellte.
Die Zahlen im Einzelnen: Insgesamt 8274 Straftaten registrierte die Polizei 2017 im Wolfsburger Stadtgebiet. Das entspricht einem Rückgang um 7,9 Prozent von 8988 Taten im vorvergangenen Jahr. Die Aufklärungsquote stieg auf 57 Prozent und damit den zweithöchsten Wert seit 2013 (2016: 55,3 Prozent). Die Polizei ermittelte im vergangenen Jahr gegen 3488 Tatverdächtige. Darunter waren 88 Kinder und 323 Jugendliche.
Annähernd gleich und damit noch immer auf einem hohen Stand bewegt sich die Gesamtzahl der Wohnungseinbrüche. Diese betrug im Vorjahr 288 (2016: 286). Ein Lichtblick: In gut 41 Prozent der Fälle blieb es beim versuchten Einbruch – das ist eine Steigerung um gut zehn Prozent im Vergleich zu 2016. „Mit einer Aufklärungsquote von 27 Prozent bei den Einbrüchen liegen wir über dem Landesschnitt“, erklärte der Leiter der Polizeiinspektion Wolfsburg-Helmstedt, Olaf Gösmann, bei der Vorstellung des Zahlenwerkes.
Ein schreckliches Verbrechen forderte die Ermittler am 23. Dezember in der Lessingstraße. Dort war eine 39-jährige mehrfache Mutter tot in ihrer Wohnung aufgefunden worden, die Polizei nahm den 38-jährigen Lebensgefährten unter dringendem Tatverdacht fest. Die Wolfsburgerin sei im Rahmen eines Streits von dem Mann niedergestochen worden, wie die Polizei am Dienstag erstmals bestätigte. Bislang hatten sich die Ermittler zur genauen Todesursache der Frau nicht geäußert.
Immer ein Thema ist in der VW-Stadt die Kriminalität rund um den Pkw. Die Zahl der entwendeten Autos hat sich mit 171 kaum verändert (2016: 173). Bevorzugt würden fünf bis zehn Jahre alte Volkswagen, etwa Touran und T5, sowie Audi-Modelle entwendet, berichtete Kripo-Chefin Imke Krysta. Deutlich abgenommen haben dagegen Autoaufbrüche und die Entwendung von Wertgegenständen.
Bevorzugte Beute sind im Wagen zurückgelassene Handys oder Handtaschen.


Einbrüche: Die Fallzahlen sind weiterhin hoch

Wolfsburg. Allen Anstrengungen zum Trotz: Die Zahl der Wohnungseinbrüche lag mit 288 auch im vergangenen Jahr auf einem hohen Niveau. Dass es in 40 Prozent aller Fälle beim versuchten Einbruch blieb, zeigt, dass Eigentümer bei der Sicherung von Häusern und Wohnungen aufrüsten und offenbar die gezielte Präventionsarbeit der Polizei Früchte trägt. Dieser Wert lag 2016 noch bei 30 Prozent. Zusätzlich gab es Ermittlungserfolge der Beamten.
Für die Polizei haben Einbrüche in Wolfsburg und den Ortsteilen auch weiterhin die Priorität eins. Laut Kripo-Chefin Imke Krysta nutzen Tätergruppen insbesondere die geographische Nähe Wolfsburgs zu den Autobahnen 2 und 39 aus. Die Einbrecher seien häufig als gut organisierte Banden aktiv. Die Polizei reagiert schon seit geraumer Zeit mit erhöhter Präsenz sowohl von uniformierten als auch zivilen Kräften und kann bei der Bekämpfung der Einbruchskriminalität für 2017 Erfolge vorweisen: „Wir konnten 28 Tatverdächtige festnehmen“, blickt Imke Krsyta zurück. So sei es unter anderem gelungen eine georgische Gruppe, die 22 Einbrüche begangen haben soll, festzunehmen.
Die Bürger können auch selbst zum vorbeugenden Schutz beitragen. Neben der Sicherung der eigenen vier Wände sei „Mut zur Skepsis“ wichtig, so Krysta. Bei verdächtigen Beobachtungen in ihrem Quartier sollten Bürger die Polizei rufen. Diese könnte Personen dann gezielt überprüfen.
Mit einer Aufklärungsquote von 27 Prozent bei Einbrüchen liegen die Wolfsburger über dem Landesschnitt von knapp 24 Prozent.