Industriegebiet Braunschweig-Salzgitter: Ja oder nein?
Salzgitter/Braunschweig. Hitzig wird derzeit diskutiert, ob das gemeinsame Gewerbe- und Industriegebiet der Städte Braunschweig und Salzgitter bei Groß Gleidingen kommen soll oder nicht. Während aus der Wirtschaft und Teilen der Politik nachdrückliche Zustimmung kommt, argumentieren Kritiker, dass es ausreichend freie Flächen gebe, die noch nicht vermarktet wurden – das Vorhaben würde eins der größten Gewerbegebiete in der Region mit sich bringen.
Besonders für die Industrie, die 24 Stunden am Tag produzieren und entsprechenden Lärm machen könnte, ohne Anwohner zu stören, wären die mehr als 360 Hektar ein attraktiver Standort, nicht zuletzt durch die Anbindung an eine gute Verkehrs-Infrastruktur. Die Befürworter, unter anderem Salzgitters Baudezernent Michael Tacke, fürchten, dass interessierte Unternehmen bei einer Ablehnung des Mammut-Projekts zu anderen Standorten abwandern könnten.
Auf der anderen Seite könnte Braunschweig Salzgitter auf dem geteilten Gelände Konkurrenz machen – unabhängig davon, dass es sich um ein Gemeinschaftsprojekt handelt.
Im Laufe des Juni beschäftigen sich die Räte in Braunschweig und Salzgitter mit dem Thema. Für eine endgültige Entscheidung müssen allerdings noch wichtige Fragen geklärt werden, beispielsweise ob das Land wie angedacht 40 Prozent der Kosten übernimmt.
Bei den Anwohnern der umliegenden Dörfer überwiegt die Ablehnung – nicht zuletzt mit Blick auf die Natur. In diese Kerbe schlägt auch die Bürgerinitiative „Nein zum Industriegebiet SZ/BS“. Sie lädt am kommenden Freitag, 8. Juni, zu einer Naturbegehung am Ellernbruchsee ein. Um 18 Uhr geht es los. Mit dabei sind der Diplombiologe Walter Wimmer und die Biologin Marlis Gräwe. Treffpunkt ist der Parkplatz „Dreiherrenstein“ am Ellernbruchsee.