Bezahlbarer Wohnraum an der Bergstraße: Erste Wohnungen Ende des Jahres bezugsfertig?
Gifhorn. Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum nimmt in Gifhorn an der Bergstraße Fahrt auf. Willi Heuchert und Karl-Heinz Wiesenthal bauen neben dem alten Klinikum 71 öffentlich geförderte Wohnungen. Ende des Jahres sollen die ersten bezugsfertig sein.
Der erste Rohbau ist schon bis zum Obergeschoss gekommen, beim zweiten steht der Keller. Drei Gebäude mit je 20 Wohneinheiten und eines mit elf zieht das Investoren-Duo dort hoch. „Unser Gedanke ist, dass wir zum Jahresende die ersten Wohnungen abgeben können“, sagt Wiesenthal. „Wir haben schon einige Vormerkungen, es sind aber noch Wohnungen frei.“
Sozialwohnungen nennt Wiesenthal das Quartier nicht, er spricht von „bezahlbarem Wohnraum“. Einzugs-Voraussetzung für den Mieter sei dennoch der Wohnberechtigungsschein. Den Häusern und ihren Wohnungen soll man das aber nicht ansehen.
Von außen sollen sie wie aktuelle Eigentumswohnungskomplexe aussehen, innen modernste Technik haben: Gas-Brennwertkessel plus Luft-Wärme-Pumpe, Fußbodenheizung, Dreifach-Verglasung und Wärmedämmung, dazu ein automatisiertes Ventilationssystem gegen zu hohe Luftfeuchtigkeit, Dachgeschosse ohne Dachschrägen. „Der Mieter kann bei uns alt werden“, versichert Wiesenthal. Alle Häuser hätten Fahrstühle, die Wohnungen seien Rollator-tauglich.
Dennoch bleibe die Kaltmiete bei 5,60 Euro pro Quadratmeter. Wie geht das? Der Bau werde öffentlich gefördert, erläutert Wiesenthal. Die vor zwei Jahren gestarteten Planungen verzögerten sich ihm zufolge zum Beispiel, weil er und Heuchert erst noch eine neue Förderung abgepasst hatten. „Die neuen Fördermöglichkeiten sind auch tatsächlich besser.“
Dazu sei das Projekt durch eine kompakte Bauweise für Mieter und Investoren erschwinglich. Die durchschnittliche Wohnungsgröße betrage 50 Quadratmeter. Damit seien die Wohnungen auch „in Zukunft bezahlbar“ und keineswegs zu klein. Beispiel: Dank Fußbodenheizung gebe es keine Heizkörper, die in den Zimmern Platz wegnähmen. Und für ihn und seinen Partner bleibt auch ein Verdienst: „Durch die Masse.“ Könnten sie dort nur eines der Häuser bauen, hätten sie gleich abgewunken. Spätestens Mitte 2019 soll der Komplex fertig sein. „Das richtet sich natürlich auch danach, wie der nächste Winter wird“, sagt Wiesenthal. Der vorige habe das Projekt um sechs Wochen zurück geworfen.