Konrad-Fonds in Salzgitter: Mehr Geld als geplant
SZ-Lebenstedt. Nun haben es 49 Vereine und Institutionen aus Salzgitter und der Gemeinde Lengede schwarz auf weiß. Die Konrad-Stiftungsgesellschaft hat ihnen im Zuge einer kleinen Feierstunde auf dem Gelände des Segelclubs am Salzgittersee die Förderbescheide übergeben. 710.000 Euro schüttete der Fonds in diesem Sommer aus.
In seiner kurzen Rede schob Oberbürgermeister Frank Klingebiel als Vorsitzender des Kuratoriums eine gute Nachricht hinterher. Der Fonds hat weitere 580.000 Euro genehmigt und fördert damit die im Mai zurückgestellten Anträge. Als Grund nannte er die Freigabe von 21 Millionen Euro durch den Bund. Das Geld stammt von den Energieversorgern und wurde im Februar 2017 im Zuge der Neuordnung der kerntechnischen Entsorgung festgelegt. Nun landet die achtstellige Summe auf dem Konto der Stiftungsgesellschaft. Frank Klingebiel: „Wir können das Geld ausgeben, egal ob der Schacht eines Tages in Betrieb geht oder nicht.“
Was mit dem Betrag allerdings passieren wird, ist noch nicht geklärt. Das Geld lässt sich allein über eine Förderung ehrenamtlicher Aktionen von Vereinen kaum ausgeben, zumal dem Fonds künftig weiterhin zwei Millionen Euro pro Jahr als Fördersumme zur Verfügung stehen.
Was die 21 Millionen Euro angeht, dürfte sich nun Salzgitters Rat Gedanken machen, was sich mit einer so großen Summe anstellen lässt. Klar ist nur: Die Stiftungsgesellschaft darf satzungsrechtlich keine Pflichtaufgaben der Kommune fördern. Ob sie der Stadt bei freiwilligen Leistungen unter die Arme greifen kann, darüber müsste das Kuratorium wohl erst einmal beraten. In dem sitzen außer Frank Klingebiel noch vier Ratsmitglieder und Vertreter des Landes Niedersachsen und des Bundes, der als Geldgeber ein Vetorecht hat.
Einig waren sich die Mitglieder jedenfalls bei der Förderung in diesem Jahr. 106 Anträge lagen auf dem Tisch, die laut Stiftungsgesellschaft ein Volumen von insgesamt 2,7 Millionen Euro hatten. 49 bekamen eine Zusage, der Kreis der Projektträger ist weit gefasst. Mit 400.000 Euro ging mehr als die Hälfte in den Sport, 107.000 Euro flossen in das Brauchtum, 74.000 Euro gingen an die Kultur und das Öffentliche Interesse.
Es war die sechste Ausschüttung, bisher vergab der Konrad-Fonds laut Frank Klingebiel mehr als sechs Millionen Euro. Doch nicht allein die Zahlen sind für ihn wichtig, sondern vielmehr die Menschen, die damit etwas bewegen. Mit der Förderung werden ehrenamtliche Leistungen nicht nur mit Worten gewürdigt, sondern auch mit Taten.
Allerdings trägt die Stiftungsgesellschaft nur 80 Prozent der Kosten, 20 Prozent muss der Verein beisteuern, das könnte aber auch über Muskelkraft erfolgen. „Viele Projekte wären ohne sie nicht umsetzbar“, betonte Frank Klingebiel. Die Vielfältigkeit ihrer Aufgaben spiegelt nach seinen Worten das Bild der Stadtgesellschaft gut wider.