Johanniter geben Tipps gegen Flüssigkeitsmangel
Salzgitter. Wasser ist ein Lebenselixier: Ohne ausreichend Flüssigkeitszufuhr kann der menschliche Organismus nicht überleben. Kein Problem – signalisiert uns doch in der Regel das Durstgefühl eindeutig, wenn Flüssigkeit zugeführt werden muss. Schwieriger wird es, wenn der Durst ausbleibt, wie es bei älteren Menschen häufig der Fall ist. „Dann wird vergessen zu trinken und dies kann bei schweißtreibender Hitze dann zur gefährlichen Dehydrierung führen“, sagt Heike Riemer, Fachbereichsleiterin Gesundheits- und Sozialpflegerische Aus- und Fortbildung an der Johanniter-Akademie Bildungsinstitut Niedersachsen/Bremen.
Gefährliche gesundheitliche Folgen sind möglich: von Unruhe, Müdigkeit und Schwindel bis hin zu Desorientierung, Thrombosen oder im schlimmsten Fall Kreislaufversagen. „Auch die Wirkung von Medikamenten kann durch zu wenig Flüssigkeit im Körper beeinträchtigt werden“, warnt Heike Riemer. Zum Beispiel bei hohem Blutdruck und der Einnahme von blutdrucksenkenden Medikamenten sollte wirklich ausreichend Flüssigkeit zugeführt werden.
„Die Hitze kann die Wirkung von Blutdrucksenkern verstärken.“ Hohe Außentemperaturen können zu einer Erweiterung der Gefäße führen. In Kombination mit Medikamenten kann der Blutdruck weiter absinken. Mögliche Folgen seien Schwindel- oder Schwächezustände. Riemer ergänzt: „Ebenfalls wichtig zu wissen: Menschen, die wegen einer Herzschwäche nicht so viel Flüssigkeit aufnehmen dürfen, sollten bei Hitze ebenfalls etwas mehr trinken, jedoch nicht mehr als zwei Liter am Tag. Die richtige Trinkmenge sollte mit dem behandelnden Arzt und der betreuenden Pflegekraft abgesprochen werden.“
Mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit am Tag außerhalb der Mahlzeiten sollte jeder Mensch in Form von nicht-alkoholischen Getränken zu sich nehmen – bei Hitze oder Anstrengung mehr, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung.
Mit diesen Tipps kann es auch ohne starkes Durstgefühl gelingen: Die tägliche Trinkration schon morgens in Sichtweite bereitstellen; ein leeres Glas gleich wieder auffüllen. Am besten gleich eine große Kanne Wasser, Tee oder Schorle hinstellen. So sieht man, wie viel Flüssigkeit man schon aufgenommen hat.
Wasser, ungesüßter Tee oder Saftschorlen mit hohem Wasseranteil eignen sich gut, während Säfte oder Softgetränke sehr kalorienreich und oft gezuckert sind. Wem Mineralwasser zu langweilig ist, kann es durch einen Spritzer Zitronensaft oder ungespritzte Zitronenscheiben, Minz- oder Zitronenmelisseblätter aromatisieren. Auch wasserhaltiges Obst wie Melonen, kalte Suppen und Gemüse halten den Flüssigkeitshaushalt in Balance. Um den Salzhaushalt auszugleichen, helfen auch Gemüse- oder Fleischbrühen – gerne auch lauwarm.
Pflegebedürftige Senioren benötigen Unterstützung: Als Angehöriger ermuntere man regelmäßig zum Trinken alkoholfreier Getränke. Hierbei helfen feste Rituale – etwa ein Glas Tee nach dem Essen. Auch ein Plan kann helfen: Täglich die Menge eintragen und abends zusammenzählen. Demenziell Erkrankte greifen gerne zu farbigen Getränken wie Saftschorlen oder Früchtetee. Es kann auch helfen, Getränke gut erkennbar in farbigen Bechern anzubieten.