Neues Angebot geplant: Täterberatung soll Rückfälle verhindern
Gifhorn. Kampf gegen häusliche Gewalt: Der Landkreis Gifhorn richtet zusammen mit Wolfsburg und Helmstedt eine Täterberatungsstelle ein. Das hat der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung beschlossen.
Die Polizei verzeichnete 2016 insgesamt 199 Fälle von häuslicher Gewalt, im Jahr darauf 175, schreibt die Kreisverwaltung in ihrer Beschlussvorlage. 2017 waren 77 Prozent der Opfer Frauen, umgekehrt waren nahezu genauso viele Männer Täter.
„Für Frauen und die oft mitbetroffenen Kinder wurde ein Unterstützungssystem geschaffen, welches aktuell aus einer Beratung bei sexueller Gewalt im Awo-Beratungszentrum, der Beratungs- und Interventionsstelle (BISS) gegen Gewalt und einem Frauenhaus besteht.“ Nun soll eine Institution geschaffen werden, die Tätern und Täterinnen dabei hilft, nicht mehr rückfällig zu werden. „Aktuell gibt es in Gifhorn zwar ein Beratungs- oder Unterstützungsangebot im Awo-Beratungszentrum für Täter, dieses Angebot ist jedoch unzureichend und bezieht insbesondere keine Gruppenangebote mit ein“, schreibt die Kreisverwaltung weiter. Die künftige Täterarbeit soll den Betroffenen „gewaltfreie Konfliktlösungsstrategien“ beibringen, damit sie ihr Verhalten grundsätzlich ändern, so die Kreisverwaltung.
Die Arbeit soll der Verein Jugendhilfe Wolfenbüttel leisten, der Erfahrungen bei Täterarbeit und Gewaltprävention habe. Denn in Wolfenbüttel sei die Täterberatung bereits 2014 aufgebaut worden. Der Schwerpunkt der Arbeit in der Region Gifhorn, Wolfsburg und Helmstedt soll in Wolfsburg liegen.
Der Landkreis Gifhorn trägt im Rahmen des Projekts 9500 von 44.470 Euro Gesamtkosten.