Der Bedarf steigt: Gifhorner Tafel sucht ehrenamtliche Fahrer
Gifhorn. Zwangspausen wie in Osterode drohen zwar noch nicht, doch auch für die Gifhorner Tafel wachsen die benötigten, ehrenamtlichen Mitarbeiter nicht auf Bäumen. Vor allem sucht Edeltraud Sack zusätzliche Fahrer.
An einem Montag sind die Fahrer schonmal sechs Stunden auf Achse. „Die Stunden durchgezogen, da ist keine Pause dabei“, sagt Sack. „Das ist wirklich viel.“ Sie weiß, was sie den Fahrern abverlangt. Fitnessstudios könnten sie sich sparen. „In so einen Crafter passen 180 Kisten, wenn man sie stapelt noch mehr.“ Runter von der Rampe, rauf auf die Rampe: Der Transporter muss erstmal eingeräumt und wieder ausgeräumt werden – da komme jede Menge Trageleistung zusammen.
Warum so viele Stunden auf Tour? Um Milchprodukte zu bekommen, rollt der Crafter aus Gifhorn bis nach Heidenau bei Bremen. Und es werden immer mehr Waren benötigt, denn die Zahl der „Kunden“ hat inzwischen die 3000-er Marke geknackt. „Ich kann es nicht ändern, es werden immer mehr.“ Inzwischen 3200, Tendenz steigend. Nicht nur Hartz-IV-Betroffene und Flüchtlinge, sondern auch Niedriglohnempfänger, so genannte Aufstocker stehen in der Schlange. An manchen Tagen reiche die bis hinter den Baumarkt.
45 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter packen bei der Gifhorner Tafel an. „Wir sind gut aufgestellt“, sagt Sack, die aus der Logistikbranche kommt. Die Türen geschlossen lassen habe sie noch an keinem Tag, und das sei auch nicht abzusehen, versichert die Tafel-Chefin, die im Landesvorstand ist und die Entwicklungen in anderen Regionen wie eben dem strukturschwachen Harz mit verfolgt. Doch zusätzliche Fahrer zu bekommen, sei auch in Gifhorn ganz wichtig. „Wir haben ein gutes Team. Man darf die Ehrenamtlichen aber auch nicht auspowern. Und gute Leute liegen nicht auf der Straße.