Düstere Prognose der Gifhorner Polizei: Einbrecher werden wieder frecher
Gifhorn. Kein Tag ohne Einbruchs-Meldung: Vor allem in Autobahnnähe schlagen zumeist organisierte Täter zu. Gifhorns Kripo bittet um Hinweise – möglichst schon auf ausbaldowernde Späher. Das klappe durchaus…
Mitte Dezember war erst einmal Ruhe. Da gelang der Gifhorner Kripo in Zusammenarbeit mit dem Mobilen Einsatzkommando in Wolfsburg ein Schlag gegen eine Einbrecherbande. Zwei Albaner (23 und 27) wurden geschnappt. „Die waren unterwegs in Hameln, Hannover, Goslar und bei uns“, sagt Kriminalhauptkommissar Christoph Hänsel, Leiter des zuständigen Fachkommissariats bei der Gifhorner Polizei, über die Tätergruppe. „Nach der Festnahme hatten wir einen spürbaren Abbruch der Serie.“
Doch so etwas halte nicht lange an, andere Tätergruppen stießen sehr bald nach, weiß Hänsel. So häufen sich aktuell wieder die Meldungen. „Wir sind mitten in der Saison.“ Zwar schlügen Einbrecher auch am helllichten Tage zu, doch in der dunklen Jahreszeit hätten sie ihr Hauptgeschäft.
Konkrete Zahlen für 2018 gebe es erst bei der Präsentation der Kriminalstatistik in ein paar Wochen, aber eines kann Hänsel schon jetzt sagen: Gegen den Landestrend gebe es in Gifhorn eine unschöne Entwicklung nach oben. Die sei aber auch der Statistik geschuldet: Einige 2017-er Fälle seien erst 2018 abgeschlossen worden, und durch die Bande seien auch deren Taten aus den anderen Gebieten nun in Gifhorn aufgelaufen.
Nichtsdestotrotz wollen Hänsel und seine Leute dagegen halten. „Es ist nach wie vor ein Schwerpunktthema. Wir verfolgen gerade Einbrüche mit besonderem Nachdruck“, sagt Hänsel. Das sei ein mühsames Geschäft. „Wir haben es vorwiegend mit Tätern zu tun, die überregional tätig sind.“ Organisierte Spezialisten, die ihren Lebensunterhalt damit bestritten.
Die Ermittler sind auf die Bevölkerung angewiesen. Verdächtige Personen, die offenbar ein Grundstück oder Haus beobachten, oder Fahrzeuge, die nicht in die Siedlung gehören, sollten Anwohner lieber einmal mehr melden, appelliert Hänsel. Ein Anruf unter 110, der sich letztlich als Fehlalarm erweise, koste nichts, versichert Hänsel. Und es müsse niemand Angst haben, dass durch seinen Anruf ein unbescholtener Bürger Unannehmlichkeiten bekomme. Die Polizei gehe Hinweisen sorgfältig nach.
Was verspricht sich Hänsel von der Prognose-App Premap, die wohl in Gifhorn zum Einsatz kommen soll? „Wir müssen abwarten, wie verlässlich die Ergebnisse in einem Flächenlandkreis wie Gifhorn sind.“