Wolfsburg: Zwölf Prozent mehr Brandeinsätze
Der heiße Sommer 2018: Wegen zahlreicher Wald- und Feldbrände musste die Feuerwehr Wolfsburg deutlich häufiger ausrücken. Foto: Archiv

Wolfsburg: Zwölf Prozent mehr Brandeinsätze

Wolfsburg. Der heiße Sommer des vergangenen Jahres wirkt sich auch auf die Einsatzstatistik der Feuerwehr aus: So mussten die Kräfte 2018 zwölf Prozent mehr Brände löschen als im Vorjahr – exakt 893 Mal musste ein Feuer in und um Wolfsburg bekämpft werden. Die Zahlen gehen aus aktuellen Statistik hervor, die die Stadt am Mittwoch vorlegte.
„Wir sind im Sommer 2018 zu zahlreichen Stoppelfeld- und Waldbränden ausgerückt“, so Patrick Krause, Sprecher der Wolfsburger Berufsfeuerwehr. 2017 lag die Zahl noch bei 794. Dafür haben sich die Hilfeleistungseinsätze um 17 Prozent verringert: Waren es 2017 noch 1717 Einsätze, lag die Zahl 2017 bei 1413. Nahezu konstant geblieben sind die Einsätze des Rettungswagens mit 14.403 Fahrten im vergangenen Jahr.
Dafür hingegen gibt es eine sehr auffällige Zunahme im Bereich der Krankentransporte: 1067 im Jahr 2018 stehen 318 in 2017 gegenüber – eine Steigerung um 235,53 Prozent! Krause: „Die Krankentransporte hat ein privates Unternehmen durchgeführt – und im vergangene Jahr leider nicht voll umfänglich ausgefüllt. Wir mussten deshalb zeitweise übernehmen.“
Krankentransporte und Rettungsdiensteinsätze werden sich 2019 für die Feuerwehr reduzieren. Denn: Die Berufsfeuerwehr teilt sich in einer neuen Arbeitsgemeinschaft Rettungsdienst Wolfsburg ARW zusammen mit DRK und den Maltesern diese Aufgabe. Start war am 1. März.
Weitere Zahlen aus der Statistik: Es gab 523 Fehleinsätze, 70 Umwelt- und Gefahrenstoffeinsätze und 141 Tier-Einsätze. Insgesamt hatte die Berufsfeuerwehr in diesem Jahr rund 18.500 Einsätze. Zudem rückten die Kräfte zu 91 Einsätzen aus, die durch Rauch- und Brandmelder ausgelöst wurden. In 34 Fällen musste die Feuerwehr löschen – die übrigen zwei Drittel lag falscher Alarm vor. „Aber“, so Krause, „das müssen wir in Kauf nehmen. Brandmelder bleiben wichtig und retten Leben.“


Sturm, Explosionen und Unfälle: Feuerwehr-Einsätze 2018
Wolfsburg. Sturm, Explosion und Evakuierungen: Das Jahr 2018 hat die Wolfsburger Feuerwehr mächtig gefordert. Hier die größten Einsätze des vergangenen Jahres:
• 19. Januar: Sturmtief Friederike wütet in Wolfsburg. Bäume stürzen um, der Bahnverkehr wird eingestellt. Passagiere kommen über Nacht im ehemaligen Flüchtlingsheim im Heinenkamp unter.
• 1. März: Schwere Explosion in der Nordstadt – ein Bioethanol-Ofen detoniert. Dabei erleidet der Bewohner (34) aus der Allerstraße schlimme Verbrennungen. Fünf Wohnungen des Mietshauses werden beschädigt.
• 5. April: Bei einem schweren Unfall auf der Dieselstraße werden zwei Autofahrer (27 und 82) schwer verletzt.
• 13. April: Frontalzusammenstoß auf der L 290 – auch hier gibt es zwei Schwerverletzte (37 und 48).
• 1. Mai: In Sülfeld gerät eine Doppelhaushälfte in Brand, die Flammen schlagen aus dem Dach. Die Einsatzkräfte retten das Nachbarhaus.
• 23. August: Spezialeinsatz im Seniorenzentrum Johannes Paul II der Diakonie. In einem Technikraum sind ätzende Desinfektionsmittel ausgelaufen. Die Feuerwehr bringt 25 Bewohner in Sicherheit.
• 10. Oktober: Bei einer Explosion im Nora-Zentrum im Heinenkamp werden zwei Techniker schwer verletzt. Eine Gabelstapler-Batterie flog in die Luft.