Große Schecks für die Hospiz-Arbeit in Salzgitter
6.500 Euro für die Hospizarbeit in Salzgitter: Die Helferinnen aus dem Kolpinglädchen haben für die Hospiz-Initiative drei Schecks dabei. Foto: rwe

Große Schecks für die Hospiz-Arbeit in Salzgitter

Salzgitter. Im Kolping-Kleiderlädchen der katholischen Bernward-Gemeinde in Thiede wird rekordverdächtige Arbeit geleistet. Jedenfalls erwirtschafteten die zwölf Helfer im vergangenen Jahr aus dem Altkleider-Verkauf 6.500 Euro, so viel wie noch nie zuvor in den gut zehn Jahren. Den Erlös erhielt Salzgitters Hospiz-Initiative in Form von drei großen Schecks.

Jacken, Hosen, Unterwäsche: Elf Damen und ein Herr in dem Laden für Second-Hand-Mode verwerten alles für die gute Sache – auch wenn es nicht jedes Stück, was in Säcken und aus Haushaltsauflösungen in Thiede landet, in die Regale und auf den Kleiderständer schafft. Denn in dem Verkaufsraum sind gerade mal zwölf Quadratmeter Platz.
„Es ist unglaublich, was die Menschen alles wegwerfen“, sagen Helga Salich und ihre Kolleginnen. Viele Kleidungsstücke sind so gut wie neu, manchmal hängt sogar noch das Preisschild dran. Wer ins Kolping-Lädchen kommt, muss aber nichts bezahlen. Die Helfer freuen sich über eine angemessene Spende, denn sie wollen mit ihrer Arbeit helfen. Wie hoch die Gabe der Kunden ausfällt, ergibt sich oft im Gespräch. Resi Scheel: „Wir finden da immer einen guten Weg.“
Die gesammelte Kleidung wird sortiert. Die elf Helferinnen bringen alles in Form, was in den Verkauf kommt. Es wird mitunter gewaschen, gefaltet und gebügelt . „Das kommt alles in gute Hände“, berichtet Gisi Hasselbrink. Dieser Gedanke hilft vor allem Hinterbliebenen, die sich von den Sachen ihres verstorbenen Ehepartners trennen. Ihnen tut es gut, die Kleidung auf dem Bügel zu sehen oder zu wissen, damit jemandem helfen zu können.
Was nicht zu verwerten ist, kommt nicht auf den Müll. Schon zweimal unterstützte das Kolping-Lädchen mit einer großen Auswahl an Altkleidern die weihnachtliche Benefiz-Aktion „Gans köstlich“, bei der sich die bedürftigen Gäste aus dem Fundus bedienen können. Was keine Abnehmer findet oder sich nicht für die Weitergabe eignet, landet beim Kolping-Recycling in der Altkleiderverwertung. „Wir füllen gut und gerne zwei Schiffscontainer alle vier Monate“, so Timmy Hasselbrink, der einzige Mann in der Gruppe. Er kümmert sich darum, dass die schweren Kleidersäcke in den 33 Kubikmeter fassenden Behältern verstaut werden. Auch für die Reste gibt es Geld, aber die tragende Säule bleibt der Verkauf.
Der große Erfolg machte die Empfänger bei der Hospiz-Initiative glücklich. Jeweils 1.500 Euro fließen an die ambulante Kinderhospizarbeit, die mit dem Geld unter anderem die Ausbildung zweier Mitarbeiterinnen fördern will, und an die Kinder- und Jugendtrauerarbeit, die sich ausschließlich aus Spenden finanzieren muss. Weitere 3.500 Euro erhielt das Hospiz in Salzgitter-Bad, deren Geschäftsführerin Britta Bötel „überrumpelt“ war angesichts der hohen Summe. Konkrete Pläne für den Einsatz des Gelds gibt es nicht, aber ein Teil ist für die Trauerarbeit bestimmt. Britta Bötel: „Wir haben auch immer viele Kleinigkeiten, die wir nun ersetzen oder anschaffen können.“

Die Öffnungszeiten im Kolping-Lädchen
Zweimal in der Woche öffnet das Kolping-Kleiderlädchen am Pappeldamm 76 seine Türen: immer montags von 15 bis 17 Uhr und donnerstags von 9.30 bis 11.30 Uhr. Dann nehmen die ehrenamtlichen Helfer auch Kleiderspenden an. Zu ihnen gehören Dorit Sacher, Christel Rychlack, Helga Welz, Helga Sachlich, Brigitte Blume, Gisi und Timmy Hasselbrink, Hilde Roth, Manuela Drebga, Gabi Klusmann, Gisela Rademacher und Resi Scheel.