Eichenprozessionsspinner: Landkreis Gifhorn beteiligt sich an Kosten zur Bekämpfung
Gifhorn. Gute Nachricht für die Gemeinden, die unter dem starken Befall des Eichenprozessionsspinners leiden: Kostet die Bekämpfung mehr als 10.000 Euro, gibt’s finanzielle Unterstützung vom Kreis. Das hat der Kreistag am Mittwoch beschlossen.
„Da aktuell nicht abzuschätzen ist, ob es zu einer finanziellen Beteiligung oder Übernahme der Kosten seitens des Landes kommen wird, sehen wir eine prozentuale Beteiligung als geboten an“, hatte es die große Koalition aus CDU, SPD, ULG und FDP in einem Änderungsantrag auf den Punkt gebracht.
Bei lediglich einer Gegenstimme gab’s breite Zustimmung für diesen Vorstoß der Kreistagsmehrheit: Werden 10.000 Euro an Kosten überschritten, trägt der Landkreis 25 Prozent der gesamten entstehenden Kosten. Kostenbeiträge, die die Gemeinde sich von Privaten erstatten lässt, verbleiben bei der Gemeinde.
„Wir nehmen die Sorgen der einzelnen Gebietseinheiten ernst und sehen uns der Gesundheit der Bevölkerung verpflichtet“, bezog Jürgen Völke (ULG) für die Kreistagsmehrheit Stellung.
AfD-Fraktionschef Stefan Marzischewski-Drewes hatte zuvor der Landesregierung „komplettes Versagen“ in Sachen Kostenübernahme für die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners vorgeworfen. Weil kein Geld vom Land kommen werde, müsse der Kreis 50 Prozent der Kosten übernehmen, hatte er vergeblich versucht, einen AfD-Änderungsantrag durchzubekommen.
Für die Grünen hatte eingangs der Debatte Dr. Arne Duncker ebenfalls vergeblich für Zustimmung eines Antrages seiner Fraktion geworben. Befallene Eichen dürften nicht gefällt werden, der mechanischen Bekämpfung durch Absaugen sei Vorrang einzuräumen: Duncker verwies darauf, dass der Sprüheinsatz nur einen Erfolg von 70 Prozent erreiche. „Es geht also um eine effektive Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners und mehr Schutz für die Bevölkerung“, so Duncker. Für ihn stand zudem fest: Das Land müsse aufgefordert werden, die Kosten für die mechanische Bekämpfung zu übernehmen.
Jochen Gese (CSU) bezeichnete den Grünen-Antrag als überholt: „Als der Antrag kam, hatte die Kreisverwaltung schon längst reagiert.“ Allein die mechanische Bekämpfung würde zudem nicht überall gegeben sein, verwies Gese auf schlechte Befahrbarkeit von Wegen mitten im Wald. „So werden Sie nicht einmal 70 Prozent erreichen“, hielt er Duncker vor. Dieser konterte: Gese habe den Antrag nicht richtig gelesen.