Alstom Salzgitter: Rekordauftrag für den Konzern
Salzgitter. Der Alstom-Konzern meldet einen Rekordauftrag. Demnach hat die hessische RMV Tochter fahma 27 Brennstoffzellenzüge bis zum Fahrplanwechsel 2022 auf 2023 bestellt. Der Auftrag sieht außer den Zügen auch die Versorgung mit Wasserstoff vor, die in Kooperation mit der Infraserv GmbH & Co. Höchst KG erfolgt. Hinzu kommen die Instandhaltung und das Vorhalten von Reservekapazitäten für die nächsten 25 Jahre. Das Gesamtauftragsvolumen beziffert Alstom auf rund 500 Millionen Euro.
Es geht um die „größte Brennstoffzellenzug-Flotte der Welt“, so ist die Pressemitteilugn des französischen Herstellers überschrieben, dessen größtes Werk in Watenstedt steht. Die Fahrzeuge sollen demnach ab 2022 die Dieseltriebwagen auf vier Regionalzuglinien im Taunus ersetzen.
Für Dr. Jörg Nikutta, Geschäftsführer für Alstom in Deutschland und Österreich, hat der Auftrag eine besondere Bedeutung: „Wir freuen uns sehr, dass die emissionsfreien Coradia iLint Regionalzüge von Alstom zukünftig in Hessen unterwegs sind und Passagiere im Taunus klimafreundlich befördern. Dieser neue Erfolg, gepaart mit dem bisherigen Erfolg des Coradia iLint, zeigt, dass zukunftsweisender und nachhaltiger Verkehr bereits Realität ist.“
Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI nennt die Anschaffung der 27 Fahrzeuge ein „Leuchtturmprojekt der Brennstoffzellenmobilität“. Der Bund unterstütze diese Investition in klimafreundliche Mobilität, indem er 40 Prozent der Fahrzeugmehrkosten übernimmt, die im Vergleich zu Dieselfahrzeugen anfallen, sowie durch eine anteilige Förderung der Wasserstofftankstelle. „Das Projekt hat für das BMVI Modellcharakter. Wir hoffen, dass noch viele weitere Projekte in Deutschland diesem Beispiel folgen werden.“
Die Bestelltung ist unter anderem auf die Infrastruktur in der Region zurückzuführen, jedenfalls verweist der hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir darauf. „Auf Hessens Schienen sind heute noch vielerorts Dieselfahrzeuge unterwegs, weil Oberleitungen fehlen. Der Brennstoffzellen-Antrieb ist dabei eine schnell umsetzbare Alternative zur Elektrifizierung.“ Der Verkehr sei in Hessen für ein Drittel der Treibhausgasemissionen verantwortlich, fügt er hinzu. „Wasserdampf statt Dieselruß ist deshalb ein spannender Ansatz. Wir werden das Projekt weiter tatkräftig unterstützen und uns dafür einsetzen, dass die nötigen Anpassungen an der Schieneninfrastruktur rund um die Wasserstofftankstelle in Höchst schnell voranschreiten.“