888 Unterschriften für den Salzgittersee
SZ-Lebenstedt. Die Planungen für die Weiterentwicklung am Salzgittersee treten ein in die Schlussphase. Bei vielen Einwohnern wächst nun die Sorge, Teile im Naherholungsgebiet könnten schon bald bebaut werden. Die Bürgerinitiative Salzgittersee hat mittlerweile 888 Unterschriften gesammelt, in denen sie fordert, jegliche Planungen dahingehend einzustellen. Am kommenden Mittwoch vor der Ratssitzung um 16 Uhr will Vorsitzende Gudrun Hanne die Listen im Rathaus an Oberbürgermeister Frank Klingebiel und den Ratsvorsitzenden Bernd Grabb übergeben.
War das eine echte Bürgerbeteiligung oder nur Alibi? Diese Frage stellen sich die Kritiker einer möglichen Bebauung, wenn sie an das Verfahren zum Salzgittersee denken. Drei Online-Befragungen, eine Begehung und zwei Workshops liegen hinter den interessierten Einwohnern, am 16. September ist noch eine Bürgerinformation geplant.
Doch was sich künftig vor allem im Süden und Südosten des Sees tun wird, das wissen auch Gudrun Hanne und die übrigen Vorstandmitglieder nicht. Sie wissen nur eins: Der Status Quo am Salzgittersee als von allen Seiten frei zugängliches Naherholungsgebiet sollte für alle Einwohner erhalten bleiben.
Vor Monaten haben sie eine Bürgerinitiative gegründet, die sich gegen eine Privatisierung und Kommerzialisierung ausspricht. 27 Mitglieder gehören dem Verein an. „Und 888 Sympathisanten“, sagt Vize Wolfgang Rosenthal und verweist auf die Listen mit den Unterschriften, die in vielen Geschäften auslagen und die „ohne große Werbung“ in den vergangenen Wochen gesammelt wurden.
Darin fordern die Unterzeichner, jegliche Planungen der Stadt und der Allianz für die Region zum Naherholungsgebiet aufzugeben und auf Eingriffe in das Gelände zu verzichten. Vielmehr sollten die vorhandenen Bauten und Einrichtungen in einen zeitgemäßen Zustand versetzt werden. Auch gegen Investitionen, die den Freizeitwert des Seegebietes erhöhen, sei nichts einzuwenden, so die Bürgerinitaitive. Sie sieht sich dabei auf einer Linie mit den Wassersportvereinen, deren Standorte betroffen sein könnten.
„Vielen Menschen sind die Pläne noch gar nicht bekannt“, sagt Gudrun Hanne. Der Verein setze auf einen „konstruktiven Dialog mit Rat und Verwaltung“, sei aber auch bereit, sich gegen eine mögliche Bebauung zu wehren und zur Not ein Bürgerbegehren anzustrengen, wenn es im Rat eine Mehrheit dafür geben sollte. Gudrun Hanne: „Die große Resonanz hat uns motiviert, uns weiter für den See einzusetzen.“