Kosten für KZ-Gedenkstätte in Wolfsburg
Wolfsburg. Wie geht es weiter mit der Gedenkstätte für das ehemalige KZ-Außenlager an der Breslauer Straße? In der Sitzung des Kulturausschusses am Mittwoch gab es Infos über die möglichen Kosten für Gebäude und Außenanlage. Da es drei unterschiedlich große Varianten gibt, ist der Kostenrahmen sehr weit gefasst: Er könnte zwischen 2,04 bis 4,86 Millionen Euro liegen.
Die Politiker störten sich nicht an diesen wenig konkreten Zahlen. Im Gegenteil. Sandra Straube (PUG) betonte, dass es richtig gewesen sei, keinen Schnellschuss bei dem Projekt zu machen, sondern sich wegen der historischen Bedeutung und des sensiblen Themas Zeit zu lassen. „Das ist die richtige Form, mit diesem Ort umzugehen.“
Das sieht die stellvertretende Ausschuss-Vorsitzende Iris Schubert (SPD) genauso, mahnte jedoch, dass Volkswagen sich mit einem „angemessenen Betrag“ an den Kosten beteilige. Hintergrund: Häftlinge der Außenstelle des KZ-Lagers Neuengamme mussten im Werk arbeiten.
Julia Leusmann von der Stabstelle Sonderplanung erklärte bei der Sitzung die weitere Vorgehensweise für die Gedenkstätte. Es gibt drei Varianten: Bei der kleinsten ist das Gebäude 600 Quadratmeter groß, bei der mittleren 740 Quadratmeter und bei der größten 930 Quadratmeter. Dazu komme noch ein Außengelände. Weil noch nicht entschieden ist, welche Variante umgesetzt wird, seien die Kosten schwer planbar.
In einem Planungswettbewerb soll jetzt erst einmal der beste Entwurf für einen Gedenk- und Lernort ermittelt werden. Architekten, Landschaftsarchitekten und Ausstellungsgestaltern sind aufgerufen, mitzumachen. Kosten: 28 000 Euro. Der Ausschuss gab einstimmig grünes Licht für diese Vorlage. Der Rat entscheidet am 2. Oktober darüber. Auf der Tagesordnung des Kulturausschusses standen noch weitere Themen. So ist die Phaenomenale, die 2020 stattfindet, nicht mehr ein Kunst- und Science-Festival, sondern wird zum Festival für Kultur und Digitales. Dennis Weilmann kündigte bei der Sitzung an, dass es Bewegung in der Diskussion um einen Fahrstuhl für das Fallersleber Schloss gibt. Die Pläne sollen in Ortsrat Fallersleben/Sülfeld am 17. September vorgestellt werden.